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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 183
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0185
2. Abdruck von 1. bei J. Grimm, Weistümer, Band 4 Seite 507 f

3. ebenso Hinweise bei W. Bulst a. a. O., Seite 292

4. und bei F. Sdiülin in: Das Markgraflerland, Heft 3 4, 1972 a. a. O.

///. GLA 11 Spez. Niedereg. Konvent 402 deckt sich mit der Veröffentlichung von J. Bader.

IV. H. Ott irrt, wznn er in „Studien zur spätmittelalterlichen Agrarverfassung im Ober-
rheingebiet" auf Seite 17 argumentiert: „Fehlen doch für Hügelheim 1. die Aufzeichnung
eines Hofrechtes oder Weistums, 2. . . . „. /. Bader gibt den Dingrodel in der Form des
Originales -wieder, welche J. Grimm mit absatzloser Durchnumerierung anzudeuten versucht
. In unserer Wiedergabe wurden die Absätze des Originales paragraphiert: Dis sind
die recht, die das Gotzhus zu sant Blaesin hat in sinem Dinghoff ze Hügelen, vnd die
man jerlich in dem selben Dinghof offnen soll.

1. Des ersten sol das selbe Gotzhus dry geding in dem jar, zu Mayen eins, zu sant Johans
tag eins vnd zu sant Martins tag eins, vnd och dazwischent, wenn sy das Gotzhus vnd
die lüt bedürfent. Vnd wenn man das erst gedinge hat, so soll jnen ein Probst ein
halben soum wins geben, vnd zu den andern gedingen nüt me.

2. (1) Des Gotzhus mayer soll an des selben statt ein banwart geben vber das korn zu sant
Martins tag mit der gebursami willen, für den soll ein mayer oder ein Probst sprechen.
Das gotzhus von Tenibach soll den andern banwart geben vber das korn, vnd was
der ober banwart pfand nimpt, das soll er in den niedern hoff thun, vnd was der nider
banwart nimpt, soll er in den obern hoff thun.

(2) Wenn oudi ziehent vihe wirt genommen, mag er es von den banwarten vnd dem
mayer nit gewinnen, so soll er ein gert in die krippe stecken zum warzeichen, vnd
soll sim junkherren bi der selben tagzit das pfand wider stellen; wer aber dawider
thete, der soll es bessern mit dryn pfunden vnd eim helbling.

(3) Das gotzhus soll ouch ein banwart geben über die reben ze sant jacobs tag. Die
erbern lüte sollen ouch einen buweweg han an den berg vnd soll man den vermachen
zesant Gergien tag.

3. (1) Des gotzhus lüte soend eim vogtherren nit me des jares dienen, denn vier pfund
alter pfennig vnd ein gotzhusmann zwey vaßnacht hünere.

(2) Es soll auch dhein gotzhusman für niemand pfand sin, denn für sinen eigenen
herren, er habe es dann gelopt mit mund oder mit hand.

(3) Es soll ouch dhein gotzhusman dhein nachjagenden Vogt han, und will ein gotzhusman
hinnan varen, so soll er es eim vogt vor sagen, vnd soll er alles, so er gefüren
mag, uff ein Wagen legen vnd mit sinem vihe varen, vnd soll ein vogt dargon vnd
ein vinger in die langwide thun, vnd mag er jn also beheben, so soll er belieben, mag
er jn nit beheben, so soll jm der vogt fürbasser helffen vnd jn lassen varen, welen
weg er will, vnd under welen herren er zücht, dem soll er dienen als ein ander gotzhusman
vnd nit me, vnd dem gotzhus sond allweg sin recht zu jm behalten sin.

(4) Vnd wurde ouch ein gotzhusman gefangen, so soll ein Probst sin bestes dazu thun,
daß er lidig werde.

4. Der hoff soll ouch fry sin vnd wer schuldig darin flücht, der soll schirme han sins
libs vnd sins guts sechs wochen vnd dry tag. Vnd wer aber darüber in den hoff lüffe
vnd darin frevelti, der soll es bessern mit lib vnd mit gut.

5. (1) Weier gotzhusman ein vngenoß wibe nimpt, der soll es bessern mit lib vnd mit gut
an des gotzhus gnade.

(2) Vnd wurde ouch ein schedlich man gefangen in dem dorff, den soll ein vogtherre
behüten vnd soll jn der hoff behalten, darumb git der hoff eim vogtherren dry malter
weißen.

6. (1) Ein mayer soll den bach, der durch das dorff louffet, drystent räumen in der
wochen vnz an Henni Büglis hoffstat, vnd wer die hat, der soll das wasser dannanthin
vsfüren ab der alment vnz uff des gotzhus eebreite.

(2) Das dorff soll ouch zwen vergen han von dem wasser, das von des Asserz brunnen
gat, vnd soll das Bertschi Erhart halten.

7. Das Gotzhus soll von den kleinen besserungen die zwen tail nemmen vnd ein vogt
den dritten, von den großen besserungen soll der vogt die zwei nemmen vnd das
Gotzhus den dritten tail, vnd darumb soll ein vogt dem Probst gewaltes vor sin.

8. Wer teilreben buwet von dem Gotzhus, der soll si zu sant Clerien tag gehacket han,
vnd wer das nit het gethon, der soll es bessern als recht ist. Vnd zu sant Johans tag

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