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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 184
(PDF, 40 MB)
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ze sunngihten sollen alle büwe vollbracht sin in den reben, vnd soll man die reben
schetzen vnd sdiowen, vnd wer die büwe nit volbradit hat, als vor ist geschriben, der
sol es dem Gotzhus bessern.
9. Wenn ouch ein knab vierzehn jar alt ist, der soll dem Gotzhus hulden. Kaeme ouch
ein fremder man har vnd überjarti hie, daß in dhein herre ansprechende were noch
nachjagende, der soll dem Gotzhus hulden und dienen als ein ander gotzhusman. Wer
ouch belehent ist von dem gotzhus, der soll jm hulden vnd zu den gedingen in dem
dinghoff gehorsam sin.

10. Wenn ouch die bursami den ban will lesen vnd uffthun, das soll man des Gotzhus
botten oder pfleger die nechsten dry tag vor wissen lan. Das Gotzhus soll ouch einen
Tag das vorles haben und soll es niemand daran sumen. Weier aber dawider thete, den
soll des Gotzhus bott oder pfleger heißen abgon vnd gebieten, daß er nit les, und also
dick jm das gebotten wird, also dick er es bessern, als das bis har gewonlich vnd recht
gewesen ist.

E. Dingrodel von Kleinkems

I. Ungedruckte Quellen:

1. GLA 66/7213 fol. 150 (Rückseite)

2. GLA 11/7221 — Dingrodel von 1413

3. GLA 120/1200 g — Abschrift (Ende 16. Jh.)

//. Gedruckte Quellen:

1. J. Grimm, Weistümer, Band 1, Seite 322 ff — Dingrodel von 1350

2. Hinweis auf J. Grimm bei W. Bulst a. a. O., Seite 293

3. Schülin verweist in: Das Markgräflerland a. a. O. auf GLA 120/1200 g und auf J.
Grimm a. a. O.

///. Der folgende bei J. Grimm a. a. O. abgedruckte Dingrodel von 1350, der aus GLA
66/7213 fol. 150 (Rückseite) entnommen worden ist, wurde in Analogie zu dem von
Efringen durchnumeriert: Dis sint dü recht vnd die alten gewohnheit, die man allü iar
offnen sol in dem dinkhof zu Kemps, vnd och sunderbar geöffnet wurden des iares, do
man zalt von gottes gepurt ccc und L iar mit gemeiner vrteil vnd geswornem eid.

1. Des ersten, daz der von sant Blesyen hof ze dem kleinen Kemps ist ein rechter fronhof
vnd dinckhof, vnd sol ein apt von sant Blesyen oder sin amptman, ob er will, allü iar
ze drin malen, daz ist ze sant Hilarien tag, vnd ze vsgender osterwuchen, vnd ze sant
Johans tag ze sungiden da in dem hof geding han.

2. Dar zu sol ein meyer in dem selben hof gebietten den lüten, die des gotzhus von
sant Blesyen eigen sint oder von im belehent sind, vnd sont die selben lüt da dz recht
sprechen vmb eigen, erb, lehen, zins vnd gut vnd vmb ander gebresten, die dz selb
gotzhus oder die lüt gen einander hant.

3. Es mag och des gotzhus von sant Blesyen amptman über dü vorgescriben drü geding
allü iar den selben lüten, so in den hof gehörent, gebietten vnd da richten, wenn es
nottdurftig ist, dem gotzhus ze sant Blesyen oder sinen lüten, als vil vnd as dick er
wil, vmb eigen, erb, vnd lehen vnd zins vnd vmb vngenosami, vnd vmb hulde tun,
vnb vmb ander gebresten, die dz gotzhus hat.

4. Vnd wenn dü geding sint oder der von sant Blesyen amptman richten wil vmb die
vorgescriben ding, daz sol ein meyer in dem selben hof kunt tun eim vogt oder sinem
knecht, vnd sol der selb vogt da sitzen nebent der von sant Blesyen amptman vnd sol
dz gericht schirmen. Vnd was da gebesret wirt, da nimet dz gotzhus von sant Blesyen
die zwein teil vnd der vogt den dritteil, vnd da der von sant Blesyen amptman die
zwein teil der besrung ablies, e dz er von dem gericht gieng, so sol der vogt sinen
dritteil och ablan.

5. Man sol och wißen, weler ze den vorgescriben geding vnd gerichten nüt kunt, dem es
gebotten wirt, vnd des meyers bötte dz set vf den eid, dz es im gebotten ist, der sol
es bessrün mit iij ß phenning.

6. (1) Es hat och der meyer in der von sant Blesyen höf dz recht, wenn er vnd die
gebursami über ein koment vnd ze rat werdent daz es ze herbst zit vnd zimlich ist ze
lesen, so sol der selb meyer zwen tag an einander vorlesen an den reben in dem
ackerig, der ze dem selben Hof höret, vnd vier vnd zwentzig juch sint an einander,

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