Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 185
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0187
die selben zwen tag soll der meyer vor lesen mit als vil lüt, als er wil, oder gehan
mag, e daz ieman ander lest vnd sol der meyer och nieman daran suman.
(2) Vnd sol derselb meyer dem gotzhus von sant Blesyen den dritteil des selben wins
antwurten in des gotzhus trötlen an des gotzhus schaden.

F. Dingrodel von Niedereggenen

I. Ungedruckte Quellen:

1. GLA 11 Spezialia Niedereggenen Konv. 402 — Renovation aus dem 15. Jahrhundert

2. GLA 66/7213 fol. 149 — (Urbarium datiert auf 1352 bis 1359)

3. GLA 229/74 704 — Abschrift des Dingrodels über die Gerechtsame der Probstei Krozingen
zu . . . Niedereggenen (ohne Datumsangabe)

//. Gedruckte Quellen:

1. J. Grimm, Weistümer, Band 1 Seite 315 ff

2. Hinweis bei W. Bulst a. a. O. Seite 295

3. und bei F. Schülin in: Das Markgräflerland a. a. O. mit Datierung auf 1350/59

///. Alle Dingrodel gleichen sieb, abgesehen von einem unerheblichen Zusatz am Schluß
in GLA 11 Spez. NiederEg. Konv. 402.

IV. ]. Grimms Veröffentlichung, die sich auf GLA 66/7213 fol. 149 stützt, ist im folgenden
anhand von GLA 11/402 absatzweise durchnumeriert worden: Dis sint dü alten recht
vnd die alten gewohnheit die vnser gotzhus sant Blesien het gehaben von alter vnd du
och geoffenot sint ze nidern Eggenheim vf dem gedinge.

1. Des ersten hat daz gotzhus von sant Blesien drü rechtü geding, ein an sant Martis tag,
das ander an sant Hilarientag, daz dritte an sant Johans tag zu süngichten, vnd da
zwischent wenne sin datz gotzhus ald sin lüte bedürffen.

2. (1) Och ist geoffenot, datz twing vnd ban, holtz vnd veld, wun vnd weid, hört der
dritteil in den nidern hof, vnd die zwen teil in den obern hof ze Eggenhein, vnd ist
der ober hof vogt über den nidern hof, vnd hat der hof vierzechen juchart reben, die
gend enhainen banwin, vnd der nider hof hat vier juchart reben, gend och enkein
banwin.

(2) Das gotzhus sol och setzen einen banwart ze sant Martis tag über win vnd über
körn, holtz vnd veld zu dem dritten teil, vnd git man da von den lütten ein vierteil
wins, vnd drü weggen vnd ein imi nussen.

(3) Was och gotzhus lütt sint, die sont eim vogt dienen mit einem scheffel habern
vnd mit einem vasnacht hun, vnd sont nüt pfant sin für den Vogt noch für nieman,
won für ir eigen herren, si gelobend es denne mit mund vnd mit handen.

(4) Wölt och ein gotzhusman hinnan varn, so sol er es dem vogt sagen, vnd sol vf
einen wagen mit acht höpten ziechintes viches legen waz er wil, vnd sol der vogt mit
siner eigner hand griffen an die langwid, vnd mag er in behaben, so soll er beliben,
mag er in nüt behaben, so sol er in lassen varn war er wil, vnd hat en kein
nachjagenden vogt.

3. (1) Das gotzhus hat och acht schuppos, die in den hof hörend, der gilt ieclichü
schuppos ein son rotes wins, ein malter roggen, ein schöffel habern, dryssig eiern vnd
ein alt hun, ald zwei iungi, vnd ein Schilling pfennig. Dis zins sol man antwurten in
den hof an des gotzhus schaden, du hüner vf sant Verenen tag, den win vnd daz korn
vf sant Martis tag, vnd die pfenning sant Hylarientag, vnd git dü schuppos ze
Gengibach ein malter habern, das ist eis schöffels me. Vnd git aber keinen pfenning.
Vnd wer disen eins nüt git vf ieklich zit in den hof, der sol in gen nach dem zit
mit der besserung.

(2) Vnd sint dis schuppos alle vallber. Wer aber, datz enkeiner köfti der schuppos
einen bletz, es si lützel oder vil, enphahet er es von dem propst ald von sim pfleger,
ald von dem gotzhus, so sol er es och vallen, vnd hat er der gütter vil, dü er enpfahet,
so git er der velle dester me. Wer och sitzet als wonhaft zwischent dem wasser Etzlen-
furt vnd dem wasser der Sirntz, datz gotzhus lüt sint ze sant Blesien, ald gen Bürgion
hörent, die sont vallen in den hof ze nidern Eggenhein ane die vff sant Johans gütern
seshaft sint. Wenn einer stirbet den man vallen sol, der sol gen sin best höpt, hat er
des nüt, so sol er gen sin best gewant vom lip, vnd darnach daz best vom gut, das

185


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0187