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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 190
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0192
dinggeridit, das erst uf sant Hylarien tag, das ander nach usgender Osterwochen, vnd
das dritt nach sant Johans tag.

2. Uf den geding sitzet desselben gotzhus amptman von Basel oder ein ander an siner
statt ze gericht, vnd sol nebent dem sitzen eines Marggrafen vogt vnd jm da
gewaltes vor sin.

Und wenn drü Schilling gebessert werden, des gevallent dem amptmann zwen vnd
dem vogt der dritt. Lat aber der amptman sinen teil ab, so sol der vogt sinen teil och
ablan.

3. (1) Ze disen dryn gedingen sol ein amptman schaffen, daz den gotzhuslüten vnd den,
die von jm belehent, vnd allen den, die dahin hofhörig vnd zu iren tagen komen sint,
dar geborten werd.

(2) Wer och dem gotzhus nit gehuldet hett, dem sol er auch dargebieten, daz er
hulde tug, ob er des gotshus ist. Wer aber sich an das gebott nit wolt keren, das
mag ein amptman einem herren fürbringen, der herre sol jn denne wissen, daz er dem
amptman gehorsam sye.

(3) Wolt aber der herr vnd sin vogt daran sumig sin, so mag das gotzhus vnd sin
amplüt den vngehorsamen man dar vmb angriffen mit geistlichen vnd weltlichen
gerichten oder an das, wie si wend, vnz uf die stund, daz er gehorsam wirt.

4. (1) So sich das gericht erhebt vnd sich die lüt gesamnent vnd richtens zit ist, so sol der
amptman den hofhörigen lüten, je den, die us einem dorf sint oder an das zemen
gehörend, ze samen gebieten, daz si sich mit einander bedenken vnd ervaren, ob die
alle da sien, die da sin sollen, vnd ob si ieman wissen, der hulden, zinsen oder vallen
soll oder us der genossami gewibet hab, vnd suß vmb all gebresten, die das gotzhus
antreffent. Vnd nach dem bedenken sollen sie für gan vnd hi den eiden, so sie dem
gotshus gesworen händ, ordenlich offnen vnd rügen, was sie also wissend vnd sich
bedacht band.

(2) Vnd wer uf die drier dinggericht eins nit kumt, so jm also dar gebotten wirt,
der vervellet drü Schilling zinspfennig ze büß, er entschlahe sich denn mit recht.

5. Es sol och ein jeglicher dem gotzhus huld tun, so er vierzehen jar alt ist.

6. Der vorgeschobenen drier gedingen hat ein ieglichs zwei nachgericht ob man jr bedarf
von des gotshus wegen suß vmb richten.

7. Nach dem so das gericht verbannen wirt, was denn das gotzhus ze schaffen hat dar
vmb es gerichtes, da sol man jm vor menglichem richten.

8. Es sol ouch da nieman vrteil sprechen, denn des gotshus lüt, wannan ioch die sind,
vnd die dem gotshus gehuldet händ.

9. So man von des gotzhus sachen richtet, dunket denn einen amptman, daz er ziehens
not dürftig sig, so mag er vmb all des gotzhus sachen ziehen, da dannan in des
gotshus dinghof zu Varnowe, vnd da dannan in des gotshus dinghof zu Schonowe,
und denn uf die kemnaten gen sant Blesin für einen Abbt. Vnd was denn da gevallet
und erkennt wirt, das sol denn wider kommen vnd bracht werden mit kuntschaft gen
Steina in den hof für den Stab. Vnd darnach sol man sich denn da halten, vnd richten
vnd die sach ustragen.

10. Wenn man von des gotshus sachen des ersten gerichtet, dar nach sol man richten witwan
vnd waisen vnd menglichem, der recht vorderet, vnd nieman rechtslos lassen, ob
man ioch von späti wegen bi einem brinnenden schoub muste richten.

11. Wer och den andren uf den rechten gedingen ergrift, wie das dar kumt, wannan vnd
wes si sint, der sol jm des rechten da gehorsam sin. Ob sich des ieman sperren wölt,
den sol ein vogt des wisen, ob es der amptman an jn vordret, vmb daz das recht
für sich gang.

12. Fiel aber da klegd in, die frevel angieng, so sol der amptman den richtstab us der
hand geben einem vogt, der nebent jm sißt, vnd der sol vmb die frevel richten.
Vnd wenn vmb die gericht wirt, so sol der vogt dem amptman den stab wider
geben vnd jn lassen richten och als vor.

13. Es sol och ein ieglich gotshusman, wenn er erstirbet, dem gotshus einen val geben, an
wüsung. Ist daz er vihe hat, sin bestes höpt, hat er aber nit vihs, das best gewand, so zu
sinem lib gehört. Es sol ouch ein ieglich, der ioch des gotshus nit ist vnd aber gotshus
güter hat, einen val geben.

14. Wer och, daz ieman, es weren des gotshus lüt oder belehent lüt, das best höpt des
valles verseite, es wer im hus oder uf dem land, so mag das gotshus oder sin amptman
nemen vnz an das nünte, vnd ist allweg das vorgend verloren, vnz daz im das best

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