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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 192
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0194
28. Och ist recht vnd von alter har komen, wer den andern beklagt in dem hof vmb
ligendi guter, dem sol man wisung geben, als sitt vnd gewonlich ist, vnd mit dem,
der da wisen wil, sol ein richter oder sin bott gan uf die matten vnd jm steg vnd weg
geben für das vnrecht, vnd wo der richter das nit behoupten möcht, so sölt jm ein
vogt des helfend sin. Vnd wurden si uf der matten stössig, das sölt der richter oder
sin bott für gericht bringen.

29. Wer den andren och in dem geding beklagt vmb ligendi guter, si sigen eigen oder
erb, weder teil "da ziehen wil, der sol vnd mag ziehen in der wise, als vor von dem
gotshus verschriben stat, vmb sine recht. War ouch, daz einer, der des gotshus nit
wer vnd och vom gotshus nit belehent, der aber sun hette, die des gotshus weren, all
die wil die in einer kost sint, so sol ie der ehest ze hof gän vnd och nach sinem tode
dem gotshus vallen.

30. Alle die guter, die da ligend in zwing vnd in bennen der dörfer ze Steina, ze Hegni-
berg, ze Husikon, ze Rapperswiler, ze Witnow, ze Howingen, ze Brambach, die des
gotshus eigen sind, si sigen ligend oder varend, flißend oder wie sie genannt sind, vnd
alle die guter, die in den dinghof zu Steina gehörent, die sol man och in dem selben
dinghof vnd niena anderswa verseßen vnd verrechtigen.

31. Wurd aber der rechtung vnd der güter eins oder me anderwa verrechtiget, denn in
dem dinghof, da das gut hin gehört, das sol kein kraft haben vnd keinen schaden
nieman bringen, so es in den dinghof, da das gut hin gehört, wider für gericht bracht
wirt.

32. Och hat das gotshus ein zwingmuli ze Steina in dem dorf, vf der selben muli sollen
all gotshus vnd belehent lüt malen, was jnen uf des gotshus gütern wirt, vnd nut füra
von rechts wegen. Täte aber der müller ieman vnrecht, das sich erfundi, so mag der
malen wo er wil.

33. Och ist von alter har komen, daz der müller haben sol Rinvelder viertel vnd meße
gezeichnet mit des gotshus von sant Blesin zeichen, vnd sol vnd mag och eines gotshus
amptman vächten alle meß in zwing vnd ban ze Steina, ze Hegniberg, vnd ze
Husikon, vnd dar an schlahen eines herren von sant Blesin zeichen.

34. Der müller sol och holz howen in dem bannholz vnd in sant Peters holz, doch nit
an erloubung eines amptmans, vnd sol och dem knecht, der des walds hüt, sine recht
davon geben.

35. Man sol och der gebursami ze Steina, ze Hegniberg vnd ze Husikon ein wucher rind
vnd einen eber in dem dorf ze Steina haben, der jn zu irem vihe warti.

36. Weier och des gotshus güter hat, er sig des gotshus eigen oder nit, wenne der des
gotshus güter buwen oder bessern wölt, dem sol man us des gotshus hölzern holz
geben, ob man es dar in vindt, vnd sol denn von ieglichem holz dem knecht, der des
gotshus hölzer hüt, vier pfenning geben, vnd sol och einen amptman darvmb bitten.
Es ist och von alter har komen, was abhölzer sind, ein herr von sant Blesin oder ander
lüt, den es von jm erloubt ist, haben die gehowen, das abholz sol eim gemein sin, als
dem andern. Ze glicher wis sol es och vmb burdi holz sin.

37. Es ist och von alter har komen, ob die von Steina einen banwarten haben wend, so
sond sie des gotshus knecht dar vmb anrüfen, daz er jnen einen banwarten gewinn,
vnd der sol es den tun, ob er einen vindt. Vnd wenn das beschicht, so sol er jn das
kunt tun vor der kilchen, si mugend jn den haben oder lan.

K. Dingrodel von Weitenau

I. Ungedruckte Quellen:

1. GLA 66/9598 (fol. 1 ff) — Dingrodel von 1344

2. GLA 66/9600 — Kopie

3. Stadtarchiv Freiburg B 4 (B) 469 — Abschrift

//. Gedruckte Quellen:

1. J. Grimm, Weistümer, Band 1 Seite 310 ff (Auszug)

2. L. A. Burckhardt — Die Hofrödel von Dinghöfen Baslischer Gotteshäuser und Andrer
am Ober-Rhein (1860), Seite 233 ff (nach einer Abschrift des Juristen und Humanisten
BONIFATIUS AMERBACH)

3. ZGO 19 (1866) Seite 58 ff (auszugsweise)

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