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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 197
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0199
In der „Einleitung" bezieht sich der Verfasser auf einen Ausspruch des Geheimrats
Hegar in Freiburg: „Kleine Bäder sind ein wahrer Segen für die Gegend
." Oeffinger fährt u. a. fort: „Er [Prof. Hegars Ausspruch] bezieht sich der
Natur der Sache nach zunächst, vielleicht ausschließlich, auf die Bäder des badischen
Oberlandes und zwar auf die Bäder der damaligen Zeit" (um 1860). Schließlich
: „Aber heute gilt der Satz noch ebenso gut, wie damals und es ist gewiß nicht
der geringste der Vorzüge unseres lieben engeren Vaterlandes, das man so gerne
den Garten Deutschlands nennt, daß seinem Schöße eine Fülle von Quellen entspringt
, die durch ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften der Bevölkerung
Heilfaktoren gewähren, wie sie sich kaum auf einem anderen Platze in so
reicher, abwechselnder und günstiger Weise vereinigen, daß seine tannenbewaldeten
Höhen mit ihren üppigen Wiesen und sprudelnden Quellen die herrlichste
Luft darbieten, deren Genuß so manchem durch aufreibende Arbeit in enger
Stube, im Kontor, der Amtsstube oder Schule in seiner Gesundheit erschütterten
Manne, so manchem an den Krankheiten moderner Verziehung [!] und Ver-
bildung [!] schwer leidenden Kinde Gesundheit, ja Leben wiedergibt." Anmutig
auch des Verfassers kulturhistorische Reminiszenz: „Wenn man so auf ein halbes
Jahrhundert zurückblickt und sich vergegenwärtigt, wie es in den Tagen der Kindheit
war und jetzt ist, welch' eine Wandlung! Wo früher der ehrsame Wanders-
mann, seine Siebensachen im Tornister, — fröhlich des Weges dahinschritt, um in
einfachem Wirtshause für wenige Kreuzer sein Nachtessen zu verzehren und die
müden Glieder auf dem primitiven Lager auszuruhen, fährt jetzt ein stolzer Reisewagen
, wo nicht gar die Maschine dahinschnaubt. Das Gasthaus ist Hotel geworden
, an Stelle der Kreuzer ist die Mark getreten und anstatt Nachtessen gibt es,
Gott sei's geklagt! im schönen deutschen Lande Baden nur Souper."

Es würde hier zu weit führen, wollten wir uns mit den ferneren Ansichten des
Dr. Oeffinger, wie er sie auf den folgenden 40 Seiten seines Allgemeinteiles schicklich
und anregend darbietet, im einzelnen auseinandersetzen (u. a. mit den Fragen
der Hygiene, der Wasserversorgung, incl. den Wasserclosetts, mit der Beseitigung
der Abfallstoffe, der kurgerechten Ernährung sowie der mannigfaltigen Art der
Bäder und der Anreise bzw. Erreichbarkeit mittels Eisenbahn und Wagen usw.).
Wir werfen allenfalls noch einen Blick auf den „Wildbäder"-Abschnitt, in dem
unser Badenweiler (mit Baden-Baden) an erster Stelle rangiert: „. . . mit einer
indifferenten Therme von 26,4 Grad C, die, auf höhere Temperatur erwärmt, zu
Bädern benutzt wird . . . geeignet für solche Thermalkuren, bei denen nicht die
reizende und angreifende, sondern die mild anregende und beruhigende Wirkung
der Wärme indiziert ist. — Also sind es namentlich solche Kranke, die ihre angegriffene
Gesundheit heben wollen, die hier in frischem und mildem Klima, bei
stillem und geräuschlosem Waldleben, das an das Gemüt des Kranken keine zu
großen Anforderungen stellt, wohl am besten aufgehoben sind; ferner Nervenleidende
und andere Kranke, die infolge langwieriger und besonders gichtischer
und rheumatischer Leiden stark heruntergekommen sind. Man kann getrost sagen,
es gibt wenig Orte, bei welchen alles so harmonisch vereint ist, was zur Thermal-
methode notwendig ist, wie Badenweiler."

Eine solche Passage leitet uns am raschesten in den zweiten und eigentlichen
Hauptteil, ins Bäderalphabet über. Das Stichwort Baden weiler umfaßt hier 5 S.:
„. . . 422 m. ü. M. Thermalbad. Klimatischer Kurort. Am Fuße des Blauen.
Indifferente, lithiumhaltige Therme 26,4 Grad C." Ein historischer Vorspann erwähnt
u. a.: „Schon bei den Römern Badeort (Ruine eines ansehnlichen römischen
Bades)." Danach mehr Topographisches: „Badenweiler ist durch eine Secundär-
bahn seit 1896 mit der Station Müllheim verbunden. An der Nordseite von
Badenweiler läuft der prachtvolle von der stattlichen Schloßruine überragte, 9
Hektar umfassende, Park. Im nordöstlichen Teil desselben liegen Überreste eines
Römischen Bades, etwa aus der Zeit Kaiser Hadrians (130 n. Chr.). Diese römi-

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