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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 198
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0200
sehen Bäder wurden in den Alemannen-Kriegen zerstört. Im 16. Jahrhundert ist
Badenweiler schon in ärztlichen Schriften erwähnt." Weiter unten zur Heilquelle
selbst: „Die Therme gehört nach Bunsen zu den indifferenten, salzarmen, lithium-
haltigen Thermen. Das Wasser ... ist im spezifischen Gewicht dem des destillierten
Wassers nahezu gleichkommend, und hat nach einer 1869 vorgenommenen Analyse
folgende Bestandteile in 10 Litern:

Doppeltkohlensauren Kalk 1,5848 Gramm

Doppeltkohlensaure Magnesia 0,3922 Gramm

Doppeltkohlensaures Eisenoxydul Spuren
Chlorkalium 0,0613 Gramm

Chlorlithium 0,0360 Gramm

Chlormagnesium 0,0187 Gramm

Schwefelsaures Natron 0,8400 Gramm

Schwefelsauren Kalk 0,1784 Gramm

Schwefelsaures Strontium 0,0132 Gramm

Salpetersaures Natron 0,1427 Gramm

Kieselsäure 0,2147 Gramm

in Summa 3,5242 Gramm
Diese Quelle [fährt Oeffinger dann fort] tritt 435 m über dem Meere innerhalb
des Ortes am nördlichen Teile des Blauen zu Tage, liefert über 1100 Liter
Wasser in der Minute und speist die neuen Bassinbäder (Thermae novae), welche
die Regierung auf Anregung des früheren Badarztes, Geheime-Rat Siegel, nach dem
Vorbilde der alten römischen Bäder erbaut und 1875 vollendet hat. Diese Bäder
haben 2 Abteilungen, das hochelegant ausgestattete, sog. Marmorbassin, und das
Freibad, unter freiem Himmel. Beide Bassins erhalten in der Minute ca. 700 Liter
Thermalwasser, das in der gleichen Menge wieder abfließt, so daß das Badewasser
sich stets erneuert. Beide Bäder haben vorzügliche Einrichtungen für Douchen:
Kalte Douche mit 3 Atm. Druck und Thermaldouche mit '/i Atm. Druck. Außer
diesen beiden Bassinbäder befinden sich Wannenbäder, von der gleichen Quelle
gespeist, im Hotel Sommer, im Römerbad, im Hotel Saupe und in der Pension
Haus Bürk. Die ersteren haben Porzellanwannen, die letztere eine einfachere Einrichtung
. — Die Therme wird nebst anderem Mineralwasser, sowie Ziegenmolken,
Kuh- und Ziegenmilch, in dem Kurhaus verabreicht. Der große Saal, welcher über
1 600 Personen aufnehmen kann, ist 35 m lang und 12 m breit, dient auch als
Gesellschafts-, Konzert-, Speise- und Ballsaal. Zur Zeit der Trinkkuren, morgens
von 7 bis 8 Uhr, nachmittags von 3 bis 5 Uhr, und dreimal wöchentlich abends
von 7 bis 9 Uhr spielt die Kurmusik. Einige Schritte vom Kurhause ermöglicht
eine Wandelbahn, ein in Eisenkonstruktion gehaltener Bau von 45,5 m Länge
und 4,5 m Tiefe, die vorgeschriebene Bewegung im Freien auch bei ungünstiger
Witterung." Im Anschluß an diese Ausführungen ergeht sich der Verfasser in
klimatischen Beschreibungen (subalpine Elemente und Winterklima), es folgen Anwendungstherapien
sowie Angaben über die „Fremdenfrequenz" („. . . steigert
sich immer mehr und hat in den letzten Jahren bis 5 000 Personen erreicht").
„Durch vorzügliche Hotels und vortreffliche Pensionen, sowie schöne Privatwohnungen
ist für passendes Unterkommen bestens gesorgt." Danach gibt es
detaillierte Empfehlungen, u. a. „Dr. Forstmayer eröffnet 1898 seine Privatanstalt
für Kaltwasserbehandlung, elektrische Moorbäder, sowie für Wassmuth'sche
Inhalationen." Kleinere Ausflugsvorschläge beschließen den Badenweiler-Abschnitt
(„Bahnverbindung Badenweiler - Müllheim, Januar 1896 eröffnet. 10 Züge in
jeder Richtung. Einfaches Billet 50 Pfennig. — An der Station Müllheim auch gute
Ein- und Zweispänner, sowie Privat-Omnibus").

Wir überschlagen den Blauen, der hier als Luftkurort mitaufgeführt, auch
„Schloß Bürgeln a. d. Höh. 750 m. ü. M. Luftkurort", und stoßen schließlich auf
„Grenzach am Rhein. Bahnstation oberhalb Basel, 282 m. ü. M. Kuranstalt und

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