Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 246
(PDF, 42 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0032
durch Gebrumm bemerkbar, wenn einer in der Nacht Äpfel stehlen wollte. Wenn
ein Apfeldieb das Brummen hörte, war es für ihn ratsam, sich aus dem Staub zu
machen, denn sonst hätte ihn der Bär niedergeschlagen und in den Graben geworfen
.

Fischfrevler

Einst war im oberen Wihlbach bei Endingen ein See, der dem Grafen von Osenberg
gehörte. Als der Graf einmal auf der Jagd war, überraschte er einen Mann,
der unerlaubt im See fischte. Als der Mann zu fliehen versuchte, ließ er ihn an
seinem Sattel festbinden und ritt mit ihm zum See hinab. Beim Verhör versicherte
der Fischer dem Grafen, er sei nicht untreu gewesen. Und wenn er es gewesen
wäre, so möchten alle Frösche aus dem See herbeikommen und ihn anhoppen.

Da kamen auch gleich eine Unzahl Frösche aus dem See herauf und sprangen
den Fischer so lange an, bis er tot zu Boden fiel. Sein Geist fand keine Ruhe, und
als „Frosch-hopp-an-mich" mußte er von da an am Brücklein stehen. Er tat niemandem
etwas zuleide, nur wenn er einen im Rebberg beim Traubenstehlen antraf,
erschien der Geist als kleines Männlein, verjagte den Dieb oder warf ihn in die
Schlucht hinab.

Der Graf von Osenberg ließ den Fischer mit den Fröschen in Stein hauen und
zur Warnung für Diebe am oberen Tor anbringen. Die Steintafel ist beim Abbruch
des Tores leider zerbrochen.

Ein Räuchlein

In Endingen wütete einst einmal die Pest und forderte in der „Totenkinzig",
dem südwestlichen Stadtteil, unzählige Opfer. Da gelang es einem, die Krankheit,
deren Weg ein Räuchlein oder blaues Dämpflein andeutet, zu bannen. Er sperrte
sie in einen Balken ein, und die Pest hörte auf.

Schwarzer Jäger

Als man in Endingen das Riegeler Tor erbaute, kam vom Bürgberg herab ein
Jäger in einem schwarzen Mantel, unter dem ein Bocksfuß hervorsah. Deshalb
sah man den Jäger hinken. Während des Torbaus erschien der Jäger in drei
Nächten, und jedesmal, wenn er das im Bau befindliche Tor anschaute, fiel der
Torbogen zusammen. Nun wußten die Endinger, daß der Teufel im Spiel war,
setzten einen Christuskopf als Abschlußstein oben in den Torbogen, und von da an
wurde der schwarze Jäger nicht mehr gesehen.

Schuß versagte

Als der untere Wihlbach bei Endingen noch ein Sumpf war, ging ein Jäger auf
Iltisfang, verachtete aber auch Frösche nicht. Man erkannte den Jäger von weitem
an seinen schneeweißen Haaren und nannte ihn „Iltisjörg", weil er die Schlupfwinkel
der Iltise in hohlen Bäumen mit Geschick aufspürte. Dabei beging er im
Erlenwald einmal einen Mord und mußte darum nach seinem Tod umgehen.
Jagten am Sonntagmorgen während der Messe Jäger in jener Gegend, versagte
ihnen jeder Schuß, und der Ort wurde mehr und mehr gemieden.

Fünf Eichen

Der Endinger Bann zählt vierzehn Täler, und das schönste davon ist das
Gewann Riedmatt. Vor vielen hundert Jahren beschlossen fünf Männer, dort eine
Quelle zu fassen, mit der man die ganze Stadt mit Wasser versorgen könnte.

246


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0032