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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 283
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0069
Junker Rudolf von Schönau zur Frau. Dieser ließ sich eine Brücke ganz aus Leder
von der Burg Altenstein bis auf die gegenüberliegende Höhe machen. Die Brücke
war wie ein Schlauch, und man konnte auch bei Regen und Schnee trocken durch
sie hindurch zur nächsten Talseite kommen. Durch den Schlauch konnte der
Schönauer den Weg nach Schönau auch wesentlich abkürzen.

Nachdem die Burg zerfallen war, erzählten sich die Leute, daß sich ein ungeahnter
Reichtum im Gewölbe des Burgkellers befinde, zu dem ein Loch von oben
her hineinführte.

Goldener Schuh

Auf dem Burgfelsen fand einmal ein Mädchen einen goldenen Schuh. Als es
diesen aufheben wollte, zerfiel er in seinen Händen. Es hatte in der Aufregung
vergessen, etwas Geweihtes daraufzudecken, und bald darauf mußte das Mädchen
sterben.

Gestickter Pantoffel

In der Nähe des Burgfelsens fand ein Mann beim Pflügen einen wunderschönen,
gestickten Pantoffel und nahm ihn mit nach Hause. Er kam ihm aber bald wieder
abhanden, und der Mann konnte nie erfahren, wohin der Pantoffel gekommen
war.

Geißbub im Burgkeller verschwunden

Einmal ließen drei Burschen einen Geißbuben an einem starken Seil durch das
Loch in den Burgkeller hinab. Dort fand er viel Gold und brachte zweimal einen
ganzen Hut voll herauf, obschon ein großer Hund darauf saß. Der Geißbub
fürchtete sich nicht, und sie ließen ihn ein drittesmal hinab. Aber nun zogen sie
nur das leere Seil herauf, das an einem Ende blutig war.

Mann im Burgkeller verschwunden

Ein paar Männer von Marnbach waren auch einmal auf dem Weg, den Schatz
auf dem Burgfelsen zu heben. Da begegnete ihnen bei den schweren Felsbrocken,
die um den Burgfelsen verstreut liegen, eine große Katze, die sich ihnen in den
Weg stellte. Etwas weiter versperrte ihnen ein großer schwarzer Hund den Weg,
der feurigrote Augen hatte. Doch die Männer achteten beide nicht. Sie kamen zu
dem Loch im Burgfelsen und ließen einen von ihnen an einem Seil hinab. Als
sie ihn wieder hochzogen, hatte er nichts gefunden, darum ließen sie ihn noch,
einmal hinunter. Sie zogen aber nur das leere Seil herauf, das an einem Ende
blutig war. Von dem Manne unten sahen und hörten sie nichts mehr, und sie
flohen vor Angst das Tal hinab.

Geist am Angenbach

Einst hatte ein Mann eine schwere Untat begangen und irrte durch die Wälder.
In einer Nacht kam er einmal vom Weg ab, fiel beim Burgfelsen in den Angenbach
und ertrank. Von da an mußte er lange Zeit als Geist beim Burgfelsen umgehen.
Wenn einer in der Nacht dort vorbei mußte und hatte etwas verbrochen, manchmal
auch nur aus Boshaftigkeit, packte ihn der Geist bei der Geistertanne am
Genick und warf ihn in den Angenbach. So mußte im Winter mancher mit angefrorenen
Kleidern nach Hause gehen.

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