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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 304
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0090
Maidli in Vögisbeim beim Saubermachen und Schmücken ihres benachbarten Brunnens für

Pfingsten (F. Schülin; 1977)

An Pfingsten ziehen in Weisweil am Kaiserstuhl am Sonntagmorgen schon vor
9 Uhr die Pfingstcbäs durch das Dorf. Auf einem Gestell ist eine lange Binsenart
befestigt. Unter diesen Mantel schlüpft der Pfingstchäs, und sein Begleiter sagt
den Spruch und sammelt Eier und Geld. Die kleineren Buben, Pfingst-Tschäg genannt
, strecken ihre schönen Hoppstecken zu den Fenstern hinein, sagen ihren
Spruch und bekommen Eier und Speck. Am Nachmittag findet das Reiterfest
in Weisweil statt mit der Musikkapelle zu Pferd, vor 1864 belegt. Diese Bräuche
gehen auf Hirtenbräuche zurück.

Besonders schön geschmückt sind die Pfingsthrunnen (da und dort auch an
Himmelfahrt) in Auggen, Vögisheim, Britzingen, Dattingen, Laufen, St. Ilgen
u. a. O., in Binzen von den Konfirmanden an Judica.

Das Pfingstpflüdderli treffen wir noch in Schweighof bei Badenweiler. Mit
selbstverfertigten Schwertern und Helmen ziehen alle Schulbuben vor die Häuser,
singen Frühlingslieder und bekommen Eier und Geld.

In Kapellen im Sundgau (Elsaß) geht an Pfingsten noch der Pfingstbär um, wie
bei Bonndorf, denn der Bär ist aus dem Winterschlaf erwacht und gilt als Früh-
lingszeichen. In zwei weiteren Dörfern bei Kapellen wird dieser Brauch ebenfalls
noch gepflegt.

Wenn die Heuernte beendet ist, oder auch erst am Erntedankfest, feiert die
ganze Gemeinde Häg mit ihren Zinken und Höfen die Heugeiß, ein fröhliches
Dankfest für die gute Heuernte und für die Früchte des Feldes. Früher war
dieser Brauch auch in Wies daheim.

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