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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 316
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0102
Vom Hau gegen den Sdrwarzwaldkönig, den Beleben, mit den Beichenhöfen zu seinen

Füßen. (F. Schülin)

den es sich lohnte, Besitzverzeichnisse anzufertigen, Streitigkeiten auszutragen,
Schenkungen, Verleihungen und Verkäufe vorzunehmen und Abgaben zu erheben
.

Unter diesem Aspekt steht auch die erste Urkunde vom 9. Mai 1278, welche
zwar dreißig Orts- und Hofnamen ausweist, jedoch nur sechs von ihnen mit
Sicherheit die Gewähr schenkt, daß sie zu Recht in diesem Jahr das 700. Jubiläum
ihrer ersten urkundlichen Nennung feiern können, nämlich: „ze Holneich, ze
Langensee, ze Elhiswande, ze Birchowe, ze dem niuwen wege und swaz zu disen
wilern höret von Elbiswande untze (bis) an den Berc dem man sprichet de
Belche . . .* Aus der Reihenfolge genommen, „jubilieren" demgemäß die drei Gemeinden
Bürchau, Neuenweg, Elbenschwand mit den heutigen Ortsteilen Holl und
Langensee, vereint mit dem Schutz- und Trutzherrn des Tales, dem „alten König"
Beleben, dessen wahre Geburtsstunde in der Unendlichkeit liegt, jedoch — oh
Staunen — erstmals vor 700 Jahren mit seinem Namen urkundlich genannt, den
Waldbauern seiner südlichen Bannmeile den Lebensfaden wob, um das von den
Vorvätern Geschaffene den Nachkommen zu erhalten.

Für die Waldbauern im Kleinen Wiesental begann vor 200—300 Jahren der
Lebensherbst bereits endgültig zu einem Zeitpunkt, wo heute bekanntlich den
Nachfahren zweite und dritte Frühlingsgefühle zugestanden werden. Obwohl sie
zum Teil steinalt wurden, klebten sie nicht an Eigentum und Besitz bis zur
Schwelle des Todes, sondern übergaben ihr Vätererbe mit Brief und Siegel frühzeitig
den willigen Händen der Nachkommen und lebten fortan auf dem eigenen
Hof in „Nutz und Nieß" auf dem Altenteil, das in den meisten Fällen räumlich
aus dem bescheidenen „Chuchenkämmerlin" bestand.

Diese für unsere Zeitbegriffe vorgezogene Hofübergabe zeugt jedoch keineswegs
vom erlahmenden Lebens- und Arbeitswillen der Waldbauern und -bäuerinnen, die

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