Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 385
(PDF, 42 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0171
1514: Hans Sattler war mit Verwilligung der Äbtissin Anna von Falkenstein

Keller und Schaffner im Frygen Hof zu Schliengen;
1535: Lienhart Sattler wurde als Amtmann und Keller in der säckingischen

Schaffnei des Dinghofs angenommen;
1615: Hans Sattler; Stift Säckinger Hofmeier;
1663: Sebastian Senft;
1766: Franz Amrain, Säck. Mayer (t)

Carl Rimmelin.

3. Die Patronats- und Zehntherren

Wie in Bellingen und Heitersheim geht der Ursprung der Patronats- und Zehntrechte
an der Pfarrei Schliengen auf das Kloster Murbach zurück; alle 3 Orte
besitzen den Heiligen des Klosters, Leodogar, als Kirchenpatron.

Mit dem Gut der Pfarrkirche, dem Widem-Hof, verlieh das Kloster auch den
Pfarrsatz, das Recht, die Pfarrer einzusetzen, den Zehnten, damit aber auch die
Baulasten an der Kirche und dem Pfarrhaus und die Kompetenzpflicht, den
Pfarrer zu besolden, seit dem 13. Jahrhundert an verschiedene Herren (sh.
Kapitel A Grundherrschaften: 1. Murbach), an die Herren Schnewelin von Freiburg
, an die Johanniter in Freiburg und Heitersheim, an das Frauenkloster
Königsfelden in der Schweiz; Zehntanteile besaßen auch das Kloster St. Blasien,
von Steinenstadt aus, weiter das Frauenkloster Ottmarsheim und das Kameralhaus
der Johanniter in Neuenburg.

Schon im Jahre 1300 mußte wegen „Mißhell und Stoß" zwischen den Zehntempfängern
der Bischof Johann von Basel die unsicheren Verhältnisse bei der Verteilung
der Baulasten klären: Die Commende der Geistlichen Brüder des Johan-
nitcr-Ordens zu Neuenburg sollen den Chor der Kirche decken, den Wendelstein
(Wendeltreppe) auf der Chorseite und die halbe Kirche die Äbtissin und Königin
Agnes von Ungarn und ihr Convent, die andere Hälfte die Gemeinde des Dorfes
Schliengen. Während nur Zehntanteile vom Frauenklcster Königsfelden mit gewissen
Baulasten erworben worden sind, nicht aber der Pfarrsatz, der bei den Johannitern
zu Freiburg verblieben ist und seit 1348 bei deren Brüdern, den Johannitern
in Heitersheim beurkundet wird, welche seinerzeit als Bauträger erscheinen und
künftig auch für den Bau an der Kirche und dem Pfarrhaus mitverantwortlich
sind.

Nach dem Kauf des Dinghofgutes von Murbach im Jahre 1696 sammelte das
Basler Hochstift, das Domstift zu Arlesheim, ursprünglich zugehörige Patronats-
rechte, die es dann bis zuletzt zusammen mit der Comturei Heitersheim verwaltete
und nutzte. Den Königsfelder Zehntanteil, genannt der „Toussaint'sche Zehnt",
erwarb das Domstift über die Brüder von Staal von Basel im Jahre 1745, und den
„Eptinger-Zehnt"-Anteil im Jahre 1766. Nachdem die Gebrüder Schnewelin im
Jahre 1358 zugunsten des Klosters Königsfelden auf ihren Zehntanteil verzichtet
hatten, den sie aber als Gülte, als Zinslehen von 36 Jucherten Ackerland und
18 Jucherten Reben ihrer ehemaligen Zehntgüter umgewandelt, weiter beanspruchten
, fiel bis auf weiteres zu jener Zeit der Frucht- und Weinzehnte zur
Hälfte dem Kloster Königsfelden und je ein Viertel dem Ritterhaus zu Neuenburg
und dem Konstanzer Bischof (die Quart) zu.

Die Zehntanteile für die einzelnen Nutznießer waren in den Bannen Schliengen
und des Filialdorfes Mauchen erheblich; im Jahre 1751 beteiligten sich daran
folgende Bezüger:

1. Das Großpriorat der Johanniter zu Heitersheim empfing lU vom Großen
Frucht- und Weinzehnten, durchschnittlich: 100 Malter Dinkel, 45 Malter
Gerste, 18—80 Saum Wein;

385


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0171