http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0210
als Stammhaus der weit über das Land hinaus bekannten Familie Blankenhorn
mit der Entwicklung der Stadt Müllheim in gleicher Weise, wie mit der Geschichte
des deutschen Weinbaus verbunden und dem Wein bis heute treu geblieben
ist.
Einen Beweis dafür liefert die im weiträumigen Innenhof unter schmucken
Torbögen zusammengetragene historische Sammlung typischer Weinbaugeräte aller
Art, die den Besucher mit dem auch heute noch mühsamen Tagewerk des Winzers
bekanntmacht, ebenso wie der gemütlich eingerichtete, bis 90 Personen fassende
Probierkeller im wuchtigen Kellergewölbe, wo sich ein edler Tropfen romantisch
kosten läßt. Aber auch das 400 000 Gebinde umfassende Flaschenlager sowie die
ebenso zweckdienlich wie gefällig eingerichteten Geschäfts-, Versand- und Verkaufsräume
mit angrenzender, geradezu einladender Probierstube in rustikaler
Form verraten, daß der „Lindenhof" seiner dreifachen Aufgabe gerecht werden
will: Nämlich, seiner städtebaulichen Funktion, seiner genossenschaftlichen Zweckbestimmung
und dem unverkennbaren Bemühen, ein Stück Weinbauromantik in
unsere nüchtern gewordene Zeit hinüberzuretten.
Diese Verpflichtung, die Vergangenheit behutsam zu erhalten und sie der
Zukunft anzupassen, wird nach den Worten von Geschäftsführer Ritter umso
ernster genommen, als der „Lindenhof" nicht nur ein Stück Müllheimer, sondern
auch Markgräfler Geschichte präsentiert und lebendig werden läßt.
Stuttgarter Zeitung
Nummer 79, 33. Jahrgang
424
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