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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 14
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0020
gen. v. Hertenberg. Sind die Worte dominus und advocatus zwei voneinder
unabhängige Begriffe? Oder deuten sie eine Art kleinadliges Vogtlehen für Riehen
an? So kurz nach dem Anfall der Ortsherrschaft Riehen an den Basler Bischof
nach dem Tausch von 1270 scheint dies mindestens nicht ausgeschlossen.

3) Vögte der Dörfer bei Rütteln

Die ältesten Urkunden, in denen wir dörflichen Vögten als Teilnehmern an
Rechtshandlungen begegnen, geben keine klare Auskunft über deren Rechtsstellung
. Sie treten einmal als Mitsiegler, häufiger als Rechtsprecher und vor
allem als Zeugen auf. Auffällig ist jedoch, daß einige Familiennamen, vor allem
im näheren Umkreis der Burg Rötteln, häufig auftreten, mit mehreren Individuen
und über zwei oder mehr Generationen hinweg. So wird (Regest h 683) 12) 1366
Konrad Kreps, Vogt in Brombach genannt.

1394—1413 mehrfach Fridericus Kreps, Vogt in Brombach,

1410 derselbe als procurator des Markgrafen und

1413 derselbe als Amtmann des Markgrafen.

Er besaß Gülten in der Vogtei Tegernau, die am 25. Juni 1423 anderweitig
vergeben wurden. Man hat den Eindruck, dieser Friedrich Krebs sei ein studierter
Mann gewesen.

Ebenfalls 1413 studiert Johannes Cancer (Krebs) an der Universität Wien, er
gehört zur „rheinischen Nation", eine nähere Herkunftsangabe fehlt jedoch.

1443 (Regest 1902) erscheint Rudolf gen. Kreps, Edelknecht, als Zeuge vor dem
markgräflichen Notar. Und schließlich

1545/46 studiert Henrichus Cancerinus in Basel, im gleichen Semester ist er auch
in Freiburg ,3) immatrikuliert als Heinrichus Cancerino ex Bintzen prope Retelen,
laicus. Diese letzte Bemerkung ist wichtig, weil zu vermuten ist, es handle sich
wieder um einen Juristen. Schon Friedrich Krebs kommt 1410 für Binzen vor, der
FN ist in der Folge bis 1472 dort nachgewiesen und wird 1566 mit Hans, Erhard
und Heini Krebs wieder genannt. 14) Es ist auch bedeutender Grundbesitz dieser
Familie für Nieder-Müllheim nachgewiesen, weshalb nun angenommen werden
kann, daß Angehörige dieser Familie im Dienste der Markgrafen (also nach 1444 ?)
in der Herrschaft Badenweiler in gehobenen Stellungen tätig wurden. In unseren
Belegen kommt die Bezeichnung Edelknecht nur einmal vor, vielleicht handelt
es sich um einen einzelnen Zweig.

Ähnliches gilt für den FN Gerwig aus Rötteln, später in Rümmingen, Witt-
lingen, Pforzheim und Emmendingen (auch i. d. Form Gerweck). Der erste
Vertreter des Namens in der Stellung eines Vogtes ist
1356 Vogt Gerwig, Pfleger und Amtmann des Mgf. Otto v. Hachberg
1358 urkundet er (Regest h 653) über den Verkauf eines Teils der Burg Lörrach,
und 1359 erscheint er nochmals als Vogt von Rötelen, womit die Vogtei
Rötteln mit den Dörfern Tumringen, Haagen, Hauingen gemeint sein
dürfte, denn auf der Burg kommt eine solche Amtsbezeichnung erst sehr
viel später vor.

1393 ff. erscheint dann mehrfach Heinrich Gerwig im Wiler (Röttlerw.)

1413 als Amtmann des Mgf. Rudolf (III.) und

1414 zusammen mit Johann Kunig von Tegernau als Zeuge, dagegen
1418 als Urteilssprecher an zweitletzter Stelle der genannten Personen

1444 begegnet uns zuerst Clewin Heinrich „us dem wiler" (Regest h 1925) sicher
identisch mit dem einen Monat später (Regest h 1946) als Clewin Gerwig,
Waldvogt Mgf. Wilhelms, genannten G.
Ob dieser Waldvogt die rechte Hand des Markgrafen als österreichischer Landvogt
in den Vorderen Landen und auf dem Schwarzwald war, oder ob eine Art
Vorläufer der späteren Forstmeister, die Frage ist nicht zu entscheiden, denn ein

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