Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 18
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0024
die Bücher über die Pfarrer der evangelischen Landeskirche am bekanntesten
sein dürfte. Es ist der
1543/44 in Basel als Franciscus Güettly auch gen. Gut, Roetelanus, eingetragene
spätere Pfarrer in Otlingen. Roetelanus kann dabei sowohl den Ort als die
ganze Herrschaft meinen, so daß leider über den Ort seiner Kindheit noch
nichts gesagt werden kann. Er soll übrigens auch auf einer hohen Schule in
Magdeburg gewesen sein. Offenbar Anfang 1543 nennt auch die Marburger
Matrikel einen Franciscus Güetlen, Rotlingensis. Die Bearbeiter haben den
Herkunftsort mit Reutlingen identifizieren zu müssen geglaubt, was sicherlich
nicht zutrifft. Sowohl in Marburg wie in Basel hat sich also unser junger
Kleriker an protestantischen Universitäten umgesehen, was umgekehrt gelegentlich
auch für die Universität Freiburg zutrifft.

Seine Namensangabe in Basel mit Güettly gen. Gut erweist den Zusammenhang
beider Formen. Der ursprüngliche Name Güetli wird zu Gut, nachdem
der erste Jurist in hohem markgräflichem Amt mit Lehengütern begabt
worden war. Wenn diese Lehen auch nur kleine Dienst- und Zinslehen waren,
man durfte sie sicher nicht mit Gütlein vergleichen. Die Juristen und die
gleichzeitigen evang. Pfarrer behielten die Form Gut bei, die Nachfahren
des Franciscus Gut, die wieder evang. Pfarrer wurden, hatten dazu wenig
Grund, sie nahmen den alten Namen Gütlin wieder an.
Von den weiteren Bildungsträgern dieser Sippschaft seien noch der
1555 als Sohn des Obigen geborene Johannes Guth Roettelanus, genannt
1571/72 Student in Basel, 1582 Dr. iur. utr., dann Professor in Basel und fünfmal
Rektor der Universität, (Er starb am 27. 12. 1629), und schließlich
noch der

1558 als Lehrer in Binzen auftauchende Jacobus Gut von Schlierigen. Hier denkt
man an die bischöflich-baslerische Verwaltung dort, in der er vielleicht
tätig gewesen war, um dann als Anhänger der Reformation in die Markgrafschaft
und in größere Nähe seines Heimatortes zu ziehen. Ein Nachweis
für diese Vermutung liegt freilich noch nicht vor 18)21).
Daß nun dieser Zusammenhang zwischen früher SV und Bildungsgeschichte sich

nicht auf diese wenigen, besonders markanten Familien beschränkt, sei noch an

zwei unauffälligen Beispielen belegt. So finden wir im Jahr

1400 Michel Soder von Haltingen als Notar des Mgf. bei einer Berain-Erneuerung
in Otlingen,

1428—57 Henni Soder als Vogt zu Haltingen und
1457 folgt Clewj Soder im Vogtamt zu Haltingen nach,
1489/90 den Michahel Soder de Wil an der Universität Basel,

1524 ist er Ortspfarrer von Otlingen, nach Vierordt~) auch noch 1544 als solcher
erwähnt. Ihm, dem „ersamen, lieben, andechtigen Michel Soder, Dechant
des Landkapitels Rötteln und Wiesenthal" bewilligte der Markgraf für seine
Kinder und Enkel das Erbrecht23). Das heißt, er legitimierte sie auch gleichzeitig
, denn sie waren ja nicht in gültiger Ehe erzeugt. Offenbar ein Sohn
von ihm ist

1521/22 auf der Universität Basel, Thomas Soder de Ottlicken

1520 ist wieder ein Soder, Hans, Vogt zu Haltingen.

Die Familie Ofenhüslin wird in den Regesten 24) mehrfach im Zusammenhang

mit der Beurkundung von Grundstücksgeschäften in Lörrach genannt.

1492 finden wir Leonhardus Ofenhüslin de Lörrach an der Universität Basel und
wenige Jahre darauf ist Lienhard Ofenhüslin Vogt in Lörrach. Ob die beiden
Namen die gleiche Person meinen, oder ob es sich um Sohn und Vater handelt
, is: freilich unbekannt.

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