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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 38
(PDF, 39 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0044
Schwarzwälder taucht erstmals 1474 für ötlikon und Haltingen auf, wobei mit
dem ersten Ort das spätere Friedlingen gemeint sein kann. 1527 ff, gibt es den
Namen in Kirchen, und im 17. Jh. spielt er in Eimeidingen eine angesehene
Rolle. Von einem jüngeren Zweig ist bekannt, daß er aus Bayern zugewandert
ist. Es könnte durchaus sein, daß der Name zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen
Orten entstanden ist, aber auch das Gegenteil, genealogischer Zusammenhang
, ist nicht ausgeschlossen. Der FN Wirtenberg (Würtenberger) ist spätestens
seit 1513 für Tiengen b. Freiburg nachweisbar. Vier Angehörige dieser Sippschaft
studieren im 16. Jh., drei davon in Basel, einer in Freiburg. Etwa eine Generation
früher studiert Ulricus Wirtemberger in Heidelberg, nämlich 1474, im Jahr
darauf aber ebenfalls in Basel. Als Herkunftsort dieses Letzteren wird Stugardia
angegeben. Der FN kommt jetzt noch im Breisgau vor, z. B. in Bad Krozingen
und in zwei verschiedenen Formen in Freiburg.

Zu diesen Stammes- und Ländernamen gehören noch die FN Frank, Heß,
Preuß und Sachs. Sie sind uns im 14. bis 16. Jh. noch nicht begegnet, sie müssen
bei uns also seltener gewesen sein. Etwas enger beschrieben ist die Herkunft eines
Nassower (1340 in Märkt) und eines Gladi Vingaw (1571 in Blansingen). Aber
welcher Gau ist dabei gemeint? Vintschgau? In Wintersweiler und Egringen hatte
1346 ein „Friesi" Güter, 1350 wird in Efringen „der Friese" genannt und 1531
ist Claus Fries Richter in Riehen. Daß Zuwanderung oberrheinischer Namen
(offenbar auch aus Basel) zu Anfang des 14. Jh. nach Flandern (Brügge) erfolgt
ist, ist nachzuweisen 4). Der Handelsaustausch auf dem Rhein mit dem damals
bedeutendsten europäischen Handelszentrum nördlich der Alpen machte das interessant
. Aber umgekehrt haben wir es hier mit Bauern zu tun. Man müßte etwas
über friesische Regional-Geschichte wissen, um die möglichen Motive einer Abwanderung
zu erfahren. Hier ist auch der FN Bolanz zu erwähnen. Dieser
genitivischen Form liegt zweifellos der ursprüngliche Name Poland zugrunde
('s Bolands). Der oder die ersten Namensträger sind offenbar Zuwanderer aus
Polen gewesen, wobei offenbleiben muß, was man damals darunter verstanden
hat. Die ältesten Namenbelege liegen um 1600 aus Sulzburg, später aus Dattingen,
Seefelden und Zunzingen vor. Basel hat in der 2. Hälfte des 16. Jh. eine bedeutende
Rolle als Studien- und Zufluchtsort für die polnischen Protestanten
gespielt (Zeit der Gegenreformation). Dann wären noch die Walch, Walser, Walliser
und Welsch zu nennen, sie werden jedoch erst im letzten Abschnitt behandelt
.

Herkunftsnamen aus der Oberen Markgrafschaft bzw. dem Breisgau

Aus der Oberen Markgrafschaft bzw. dem Breisgau selbst stammen die Bamnach
(alte Form für Bamlach) 1355 in Güttigheim b. Laufen und 1459 in Schliengen,
die Bienger (1392 und später in Dattingen), die Blansinger 1411 ff. in Binzen,
die Bugginger 1471 in Schliengen, es sind mehrere und einer davon ist bereits im
Vogtamt. Stark verbreitet ist der FN Brambach, Brombacher. Schon 1291 finden
wir Heinrich Brambach aus der Vogtei Rötteln in Basel. 1355 ist der Name für
Güttigheim bezeugt, 1401 ist einer Ratmann in Kirchen, in Steinen kommt er
1406 vor, ein starker Zweig bildet sich in Otlingen und in Haltingen. Tegerfdd
(Degerfelder) ist 1490 und 1525 für Schliengen belegt. Als Herkunftsort kommt
das heute zu Rheinfelden/Baden gehörige Degerfelden, aber auch Tegerfelden im
Aargau infrage. Tossenbach geht auf den Ort am Ostrand des Dinkelbergs zurück.
Der FN taucht zuerst 1350 in Hüsingen, seit 1403 in Bamlach, später auch in
Rheinweiler und Bellingen auf. Auch Ellekort ist ein Herkunftsname, 1472 in
Bellingen genannt. Er ist auf den alten Auggener Ortsteil Ellegurt zurückzuführen
5). Für Binzen ist der FN Feldberg 1475 mehrfach belegt. Fischinger begegnet
1480 in Otlingen, Fürbach (später auch Feuerbach) 1475 ff. in Mauchen

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