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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 41
(PDF, 39 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0047
FN Schweizer Herkunft

Das zeigt sich auch bei den Namenbelegen aus der Schweiz. Da haben wir die
;ehr zahlreichen Familien Basler, Baßler, wobei sich die letztere, barocke Schreibweise
z. T. bis heute erhalten hat. Sie sind belegt für Istein-Huttingen von 1387—
1778, in Blansingen 1451, Rheinweiler 1460, in Müllheim 1465, zwei verschiedene
Basler finden wir 1374 in Wembach und Kastel im oberen Wiesental.
In jüngerer Zeit hat sich der Name noch sehr viel weiter verzweigt und zweifellos
kann er an mehreren Orten unabhängig voneinander entstanden sein. Berner
kommen 1395 in Weil vor, später in Kandern, Zürcher sind 1657 in Buggingen.
Vor allem bei den beiden letzten Namen muß man nicht unbedingt an die Städte
denken, denn die Herkunftsangaben, die wir aus späterer Zeit kennen, beziehen
sich sehr häufig einfach auf das „Bernbiet" und „Züribiet". Nach Pratteln heißen
iie Bratteler, die zwischen 1376 und 1465 in Binzen urkundlich genannt sind.
Eine gleichnamige Familie hat auch eine Zeitlang im Basler Stadtregiment eine
Rolle gespielt. Möglicherweise hat es sich in Binzen nur um Grundstücksbesitz
dieser Familie gehandelt, denn Geldanlagen in dieser Form waren auch damals
beliebt. Hans Brunegger (1536 in Efringen) dürfte ursprünglich von Brunegg
nordöstl. Lenzburg, heute Aargau, stammen. Wieder in Binzen, aber nur 1475
genannt, ist ein Bubendorf. Der FN Fegerfeld (Degerfelder) wurde schon erwähnt
. Ob er vielleicht vom gleichnamigen aargauischen Ort abzuleiten ist, muß
— wie gesagt — offen bleiben. Diethaler (1601 in Wintersweiler) sucht man auch
in der Schweiz, das Historisch-biographische Lexikon n) gibt jedoch zu dieser
Schreibweise keine Auskunft. Dörflingen (östl. Schaffhausen) dürfte die ursprüngliche
Heimat der Dörflinger gewesen sein, die 1510 ff. in Schönau und Todtnauberg
, 1543 ff. auch in Holl, Bürchau und Ried, in Britzingen und Buggingen eingebürgert
sind. Trick und Fricker (1350 in Blansingen - Kleinkems), 1374 Itten-
schwand, später Müllheim und Umgebung, bedarf wohl keiner Erklärung. Gan-
tensdoweiler (1601 ff. in Hiltelingen-Haltingen) geht zurück auf Ganterschwil
südl. von Wil/TG. Gössker (1405 in Inzlingen) gehört zu Gösgen östl. von Ölten,
Hoenger (1374 Ittenschwand und Kastel) zu Höngg b. Zürich, Horger (Uliin H.
der Pfiffer noch 14., evtl. 15. Jh. in Badenweiler) zu Horgen am oberen Zürichsee.
Grellinger (1447 in Riehen, 80 Jahre alt), Kiburger (1480 in Schliengen), Kling-
non-er, Clingnoiver 1492 ff. in Wyhlen, Meilinger (1350 Tüllingen, 1366 Lörrach,
1385 Inzlingen, später auch in Haltingen und Badenweiler) wird der Leser selber
richtig einordnen können. Mörißer (1526 in Haltingen) dürfte auf Morissen
(Graubünden) zurückgehen, Mühlenthaler (1668 in Steinenstadt) auf Mühlithal,
ein Dörflein im Haslital, wo zeitweise auch ein Eisenbergwerk betrieben wurde.
Bei Nußbaum, Nußbaumer (1527 in Feuerbach, später auch aus dem Kirchspiel
Tegernau nach Dattingen und Britzingen zugewandert, wo eine sehr große Nachkommenschaft
nachgewiesen ist mit weiteren Verzweigungen in der Nachbarschaft
) kommen als Herkunftsorte oder namengebende Orte Nußbaumen b.
Baden'AG oder das Nußbaumen/TG infrage. Nunninger (1447 in Riehen, später
in Schliengen), ein Rinburger — wohl nach Riburg bei Rheinfelden CH — begegnet
1406 in Steinen

Der FN Rinacher, Rynacher, später Reinacher (man nimmt an nach dem Ort
südlich von Basel) muß etwas ausführlicher behandelt werden. Einmal sind die
Belege des Namens in unserer Grenzecke sehr dicht, was darauf zurückzuführen
ist, daß zahlreiche Namensträger im öffentlichen Leben der früheren Jahrhunderte
eine gewisse Rolle gespielt haben. Zuerst ist der Name 1482 ff. in Binzen genannt,
wo einer 1566 als Vogt amtet, dann begegnen wir 1510 ff. einem Gemeindeobmann
in Lörrach, ab 1560 finden wir den Namen in Wollbach, später in Hauingen
und Brombach. Und besonders bemerkenswert ist nun der 1566 als zweiter
evangelischer Pfarrer in Maulburg aufgezogene Bernhard Reinacher. Er dürfte

4!


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