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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 42
(PDF, 39 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0048
etwa 1531 geboren sein und ist zweifellos identisch mit dem Basler Studenten
Bernhardus a Rinach. Kindler v. Knobloch führt ihn in der Reihe der Basler
Kleinadelsfamilie von Reinach auf. Wahrscheinlich hat der angehende Pfarrer den
Adel wegen der Verarmung seines Familienzweigs abgelegt. Die Basler Matrikel
hielt fest, daß ihm die Einschreibungsgebühr wegen Armut erlassen wurde 12).

Nun folgen ein paar Basellandschäftler: Seltensberg (1533 Richter in Schlien-
gen, Terwiler (1475 in Binzen erwähnt), Waltenburg, Waldenburg 1527 in
Tüllingen, Wintersinger 1381 in Britzingen und ein Vogt W. in Buggingen. Woler,
Wollen seit 1350 in Rheinweiler und 1406 ff. in Brombach, bedarf wohl auch
keiner Erklärung, die zugehörigen Orte werden den meisten unserer Leser bekannt
sein. Rinkenberg, 1460 in Brombach, dürfte auf das bernische Ringgenberg
zurückzuführen sein, Söger er Hans, 1423 Priester in Schliengen nach dem Ort
Saugern (heute Soyhieres) unweit Delemont (Delsberg) tragen. Hans Steckborn,
mit Pachtland in Badenweiler und Müllheim 1465 genannt, kann Herkunft vom
Bodensee nicht verleugnen. Talheim, nach dem Ulin de T. in Haltingen genannt ist,
gibt es allein in Baden-Württemberg fünf verschiedene und zwei in der Schweiz,
eines an der Thür, eines im Aargau. Am ehesten kommen infrage als namengebend
Talheim b. Engen/Hegau und Thalheim/AG. Aus letzterem sind auch
spätere Zuwanderungen in unsere Gegend nachgewiesen. Nach Wegestetter, 1461
in Wyhlen, also ganz nahebei, Wernli von Wyach, 1350 in Rheinweiler genannt
und etwa gleichzeitig Cune Wiach in Bamlach, deren Heimatort Weiach südöstl.
von Zurzach liegt, kommen wir zum letzten unserer Schweizer Namen, die wir
hier vorstellen können. Die Zollikofer, ihre Zuwanderung ist erst viel später
erfolgt, sind nicht direkt aus diesem bernischen Ort gekommen, sondern über
St. Gallen. Sie stellten über mehrere Generationen Chirurgen (Hertingen).

Herkunft aus anderen deutschsprachigen Gebieten

Bevor wir uns zum Schluß den elsässer Namen zuwenden, seien noch die etwas
weiter entfernten deutschen Herkunftsorte aufgeführt, sie sind weniger zahlreich,
als man erwarten möchte. Claus Dietzenbach kommt 1527 in Grenzach vor, ein
solcher Ort liegt im Raum Frankfurt/M. Uli Eslinger wird im gleichen Jahr in
Efringen genannt und ein Göppinger 1666 in Mappach. Cunrat Fridberg finden
wir 1392 als Bürger von Neuenburg. Er könnte von Friedberg in Hessen oder
aus der Nähe von Saulgau sein. 1635 begegnet uns Basche Hettinger (Hättinger)
in Todtnau, namengebender Ort könnten sowohl Hettingen im Odenwald wie das
bei Sigmaringen sein. Herkunftsort des 1350 in Efringen genannten FN Murn-
hart dürfte Murrhardt im Raum Stuttgart sein.

Aus Württemberg ist 1606 der FN Merstetter zugezogen, ein solcher Ort war
aber bisher nicht aufzufinden. Eine Quelle nennt uns 1284 in Wilon (Wyhlen)
einen Conradus Nübinseen. Uber Nüwensee ergibt das ein heutiges Neuensee, evtl.
bei Lichtenfels/Ofr. Christian Sunderer, für 1527 in Kirchen bezeugt, trägt seinen
Namen entweder von Sundern bei Herford oder von dem im Sauerland. Die Belege
für den FN Thuninger gehen sprachlich ziemlich auseinander, sie betreffen aber
ausschließlich Schönau und Todtnau, weshalb zu vermuten ist, daß wir ein und
dieselbe Sippschaft vor uns haben. 1452 ist Johan Thenning in Todtnau genannt,
1585 Fridli Thoniger, Thoninger in der Talvogtei Schönau und 1599 derselbe als
Fridli Thuninger, Vogt in Schönau. Wenn man annimmt, daß alle drei Formen
zusammengehören, dürfte der namengebende Ort Tuningen/Württ. sein. Im
andern Fall wäre Thenning von Teningen (b. Emmendingen) abzuleiten, wofür
der große zeitliche Abstand spricht. Hier wäre dann noch ein Hans Wirtzburger
zu nennen, der für 1527 in Groß-Hüningen belegt ist, in einem Berain zusammen
mit unseren Ortschaften.

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