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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 61
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0067
Abb. 4

Tor befindet sich auf einer der Sonne zugekehrten Seite, somit niemals im
Norden.

Wie Ausgrabungen an Viereckschanzen belegen, ist der Innenraum weitgehend
unbebaut und sehr arm an Fundmaterial. Vereinzelte Pfostengruben als Bodenverfärbungen
ließen Grundrisse erkennen, die als in Holzbauweise erstellte Umgangstempel
interpretiert werden. Daß diese weit einsehbaren Anlagen zu rein
kultischen Zwecken angelegt wurden, erbrachte der Nachweis von Opferschächten.
Sie reichten bis in 35 m Tiefe, und ihre Füllschichten enthielten eiweißhaltige
Substrate. Diese bildeten sich beim Abbau von Blut und Fleisch. Dazwischen liegende
Brandschichten deuten auf eine teilweise Verbrennung der Opfergaben hin.
In einigen Fällen fanden die Ausgraber Reste von senkrecht stehenden Holzpfählen
in den Schächten.

Uber die Form dieser Kulthandlungen ist einiges bekannt. Ein Anhaltspunkt
ergibt der 1891 in Gundestrup Dänemark entdeckte keltische Bronzekessel, der
mit vergoldeten Silberplatten belegt ist und einen reichen Skulpturenschmuck
aufweist. Neben Götterszenen zeigt er die Darstellung eines Opferrituals (Abb. 4),
das W. Kimmig recht anschaulich interpretierte 4). „Eine überlebensgroße Gestalt,
— Gott oder Druide —, stülpt einen Menschen kopfüber in ein kesselartiges
Gebilde (Abb. 4 unten). Von rechts her zieht gleichzeitig eine Prozession heran,
an deren Spitze sechs Soldaten marschieren und hinter ihnen folgt die Musik mit

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