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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 105
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0111
Diese entschiedene Haltung gegen NS-Diktatur im benachbarten Deutschland hinderte
Thürer aber nicht daran, gleich nach dem Kriege das „St. Galler Hilfswerk für München"
zu gründen. 1947 unternahm er dann eine Reise durch deutsche Kriegsgefangenenlager in
England, um ein „freiheitlich europäisches Gespräch aufzunehmen".

Professor Thürer bekleidete neben seiner Hochschultätigkeit auch verschiedene bedeutende
Ehrenämter. So war er von 1954—58 Präsident des „Historischen Vereins des
Kantons St. Gallen", und von 1955—57 stand er der „Schweizerischen Gesellschaft für
Theater-Kultur" vor. Von 1970—72 leitete er dann auch die „Vereinigung schweizerischer
Hochschuldozenten". Im Jahre 1978 trat er mit 70 Jahren von seinem akademischen Lehramt
zurück.

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit zeichnete sich Professor Thürer durch sein
reiches dichterisches Schaffen aus, wobei er vor allem Gedichte in Glarner Mundart schrieb.
1962 gab er das alemannische Mundart-Lesebuch „Holderbluescht" heraus, das auch
zahlreiche alemannische Verse Hermann Burtes enthält. Im Jahre 1963 hielt er beim
Lörracher Schatzkästlein die Festrede mit dem Thema „Hebel im Gespräch mit seinem
Leser". Damals sagte er, daß er neben den alemannischen Minnesängern besonders Hebel
und Burte zu den Paten seiner eigenen Mundartdichtung zähle, für die ihm 1978 der
„Hebeldank" des Lörracher „Schatzkästleins" verliehen worden ist.

Als Professor Thürer 1932 seine Arbeit über „Die Kultur des alten Landes Glarus"
abschloß, wies er im Vorwort darauf hin, daß dieses „Werk gegen die Brandung
gewandt sei, und es möge bei der geistigen Belagerung der Schweiz ein Stein in der
Letzimauer sein". Durch seine schweizerisch-demokratische Herkunft und seine entschiedene
Ablehnung der nationalsozialistischen Diktatur ist Professor Dr. Thürer wohl wie kaum
ein zweiter dazu berufen, das Werk Hermann Burtes objektiv zu beurteilen. Das hat uns
bewogen, seine Ansprache bei der Gedenkfeier zum IOC. Geburtstag des Dichters am
17. Februar 1979 in Maulburg durch die vorstehende Veröffentlichung einem weiteren
Kreise zugänglich zu machen.

Die Redaktion

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