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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 127
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0133
Herr Finanzrath Jägerschmid zu etwas liberaleren Akkorden (mit den Druckern,
d. V.) veranlaßt und legitimiert werden möge, daß der Mißbrauch abgeschafft
werde, den Kalender in gewissen Ämtern des Landes durch Polizeigewalt aufzudrängen
, und daß dafür der Absatz durch Anzeigen in größeren Zeitungen
gefördert werden müsse:

In dem Zeitungsblatt des Rheinischen Correspondenten, der ein großes
Publikum hat, finde ich von Zeit zu Zeit auch ausländische Calender angezeigt
und empfohlen. Der Hausfreund allein wird, wie absichtlich, zurückgehalten
und wie ein uneheliches Kind vor dem Publikum verheimlicht
m).

Und im Bewußtsein seiner vollbrachten außerordentlichen Leistung fragt er an,
ob man nicht auf das seinerzeit in Aussicht gestellte Angebot einer Honorarerhöhung
zurückkommen könne.

4) Euer Hochwürden waren es, wie ich weiß, der vor 3 Jahren von vorgeschlagenen
6 auf 8 fl. für die Mühe der Redaction auf 11 fi. und eine
Vermehrung dieses Honorarii bey erwünschtem Erfolg angetragen haben.
Ihrer Billigkeit und Ihrem Gefühl für Schicklichkeit übergebe ich es, ob
und welchen Gebrauch Sie von nachstehendem machen wollen.
Ich habe mich vom ersten Augenblick an nicht begnügt den Calender blos
zu redigiren, und in Parallele mit andern großentheils durch kahle Auszüge
aus Zeitungen, Anekdotenbüchern und wässerigen Volksschriften
aufzufüllen. Ich habe noch ieden Articel selber bearbeitet und dieser Arbeit
die nemliche Zeit, den Fleiß und die Stunden der besten Laune gewidmet,
die ich irgend einem Werk auf eigenen Namen und eigene Rechnung hätte
widmen können, und so leicht alles hingegossen scheint, so gehört bekanntlich
viel mehr dazu etwas zu schreiben, dem man die Kunst und
den Fleiß nicht ansieht, als etwas, dem man sie ansieht und das in der
nemlichen Form um den Bey fall der Gebildeten zugleich und der Ungebildeten
ringt '*).

Die letztangeführten Zitate sind zwar sehr anschauliche Illustrationen, aber
nicht eigentliche Weiterführungen des „Unabgeforderten Gutachtens", dessen drei
Hauptpunkte schon oben zusammengefaßt wurden. Deshalb kann hier auf eine
Interpretation verzichtet werden. Nur ein Hinweis sei noch gestattet: Wie schon
in der Abhandlung über die Kirchengebete, wird hier ausdrücklich betont, daß die
Kunst die Kunst verbergen müsse und das Resultat der Arbeit nicht mehr dürfe
spüren lassen.

5. Gutachten über die Frage, wie dem Gebrauch anstößiger Volkslieder
am sichersten vorzubeugen sein möchte S1)

Es handelt sich hierbei um eine längere Untersuchung über die im Volke beliebtesten
Lieder, die in dem unmaßgeblichen Vorschlag mündet:

dem Volke nichts mehr indirecte aufzudringen, noch directe anzubieten,
wofür es keinen Geschmack und keine Empfänglichkeit hat, und wogegen
seine verschmähende Wahl schon lange standhaft und einstimmig entschieden
ist, — dagegen aber seinem eigenen Geschmack nachzugeben, denselben
durch eine Revision des vorhandenen Vorrathes vor Verirrungen
zu bewahren, und ihm die Wahl des sittenwidrigen und schlechtesten zu
erschweren

Zur Erreichung dieses Zieles schlägt er vor,

1. Daß die Lieder einer neuern Sammlung nicht in neuen, noch unbenutzten
Quellen aufgesucht, sondern größtenteils aus jenen schon vorhandenen

Ml


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