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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 157
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0163
findet sich erstmals der Bericht von der angeblichen Enttäuschung der Freunde und
von der „Verbannung" des Kandidaten aus der „Residenz".

(2) Längin (A. 1), S. 40.

(3) W. Altwegg, Johann Peter Hebel (1935), S. 33.

(4) A. Preuschen war geboren zwischen 1725 und 1740 in Diethard bei St. Goarshausen:
H. Neu, Pfarrerbuch der ev. Kirche Badens, 2 (1939), S. 467; G. Biundo, Die
evangelischen Geistlichen der Pfalz seit der Reformation (1968), S. 355 Nr. 4129. Die
Angabe von J. Schneider, Die evangelischen Pfarrer der Markgrafschaft Baden-Dur-
lach in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts (1936), S. 90, Preuschen sei
in Durlach geboren, ist irrig. Seit 1761 im lutherischen Pfarrdienst der Kurpfalz,
kam er 1765 als Diakon nach Schopfheim und war zugleich Pfarrer von Hausen, dem
Geburtsort von Hebels Mutter. Er muß den Knaben Hans Peter aus dieser Zeit
gekannt haben. 1769 kam Preuschen nach Durlach, von 1793 bis 1803 war er erster
Stadtpfarrer in Karlsruhe. Er hat Hebel in seiner Karlsruher Dienstwohnung
Wohnung gewährt und Hebels Kosttisch („reihum") organisiert. Wenn die „Enttäuschung
" Preuschens Tatsache und nicht „Klatsch" ist, dann läßt sie sich auch
„theologiegeschichtlich" erklären. Preuschen gehörte der „milden" Orthodoxie an,
Hebel als Schüler von Rosenmüller und Seiler der „milden" Aufklärung. Als Hebel
Lehrer am Karlsruher Obergymnasium war, konnte von keiner Trübung des Verhältnisses
der beiden die Rede sein. Als Hebel eine Predigt wegen Kolik am
Sonntagmorgen um 7 Uhr absagen mußte, sprang der alte Preuschen ein.

(5) W. Zentner, Johann Peter Hebel in Karlsruhe: Badische Heimat 1965, 250 Jahre
Karlsruhe (1965), 102—112, S. 106.

(6) R. M. Kully, Johann Peter Hebel (1969), S. 17f.

(7) Biundo (A. 4), S. 64 Nr. 717.

(8) Engelhardt Zandt ist im Jahr 1713 mit 40 Jahren noch Kandidat: W. A. Schulze,
Zwei Baden-Durlachische Kirchenordnungsentwürfe (1963), S. 80 Anm. 13. F. A.
Obermüller war von 1759 bis 1773 ohne kirchliche Bedienstung, dann erst wurde
er Vikar in Müllheim: Schneider (A. 4), S. 44 Anm. 11. Der Spezial von Badenweiler
berichtet 1755 nach Karlsruhe, daß er zwei stellungslose Kandidaten habe,

1770 aber sind es sechs: Schneider, S. 43.

(9) Er begleitete Hebel auf seiner Reise nach Erlangen von Durlach ab, zog aber selber
nach Jena weiter, um erst später auch in Erlangen zu studieren: Altwegg (A. 3),

5. 29.

(10) Längin (A. 1), S. 29—33; Altwegg (A. 3), S. 26; Zentner (A. 5), S. 105.

(11) Zentner (A. 5), Kully (A. 6), ebd.

(12) Das hat schon Längin (A. 1) klar herausgestellt, S. 39.

(13) Längin, ebd.

(14) Längin, S. 40 Anm

(15) Altwegg (A. 3), S. 253. Der Vormund Währer, Lehrer in Hausen, hat schmählich
versagt. Briefe des Erlanger Studenten Hebel mit Bitten, ihm Geld zu schicken,
hat er gar nicht beantwortet. Preuschen mußte beim Kirchenrat Stipendien beantragen
in der Form von Vorschüssen für das spätere Gehalt. Dabei war Währer bei
der Anrechnung seiner Weg- und Verzehrgelder sehr eifrig (Altwegg, ebd.; Kully, A.

6, S. 16). Gegen die zahlungsunwilligen linksrheinischen Verwandten mußte sogar
die badische Diplomatie tätig werden, letztlich ohne Erfolg. Ist es denn so verwunderlich
, daß der junge Hebel, nachdem er jahrelang von der Heimat abwesend
gewesen war, den begreiflichen Wunsch hatte, endlich in diese widerlichen Pachtleistungsverhältnisse
Ordnung zu bringen durch seine persönliche Anwesenheit
wenigstens im badischen Oberland? Als Hebel dann wieder in Karlsruhe war, begann
der Pächterstreik aufs neue. Nun war Hebel ja „versorgt". Hebel mußte den
befreundeten Bergwerksinspektor Herbster in Hausen beauftragen, die Außenstände
einzutreiben. Da das Verschicken von Geld teuer und umständlich war, es gab ja
noch keinerlei Überweisungsverkehr, diente den zahlungsunwilligen Pächtern die
psychologische Hürde als willkommener Vorwand. Es ist eine grausame Ironie, daß
diese äußerst „zähe" Verwandtschaft dann den Junggesellen Hebel beerben durfte,
in Hausen waren das noch zwei Verwandte vierten Grades, in Simmern dreizehn
Verwandte fünften Grades (Kully, S. 67). Hebels langjährige Haushälterin Margarete
Hartleb ging leer aus. Hebel hatte es versäumt, ihr ein Legat zu „vermachen".

(16) Längin (A. 1), S. 44; Altwegg (A. 3), S. 34; Kully (A. 6), S. 106.

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