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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 162
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0168
Ohne Abbildung stoßen wir nunmehr auf Kirchhofen: „Schloß und Dorf...
die 1633 . . . beide in Asche gelegt wurden, die Bauern waren niedergemacht
worden. Der Rheingraf Otto Ludwig eroberte es hernach samt andern Orten,
darunter die vier Waldstädte...". In diesem Zusammenhang sei nachdrücklich
bemerkt, daß wir bei Merian in der Regel keinesfalls mit genauen Angaben zu
rechnen haben, Zufälliges, wenn nicht Falsches, Verwechseltes u. ä. müssen historisch
mit größter Vorsicht zur Kenntnis genommen werden. Doch darauf kommt
es uns in dieser Durchsicht weniger an, vielmehr freuen wir uns über eine jede
„Notiz", die unsere Gegend angeht.

„Neuburg / oder Neuenburg am Rhein. Liegt hart am Rhein, im Breisgau, auf
diesseitiger oder deutscher Seite, zwischen Basel und Breisach, und nicht weit von
der Stadt das vortreffliche Bad Badenweiler [vgl. o.]. Es hat vor Zeiten, ehe es
ans Reich gekommen, eigene Grafen gehabt. Ums Jahr 1212 oder 1214 soll die
Stadt von Wulfino, Kaiser Friedrichs II. Statthalter . . . mit einer Mauer umgeben
worden sein." Im folgenden wird auf Breisach verwiesen: wie aus einer
Reichs- eine Fürstenstadt geworden war, doch, wie in einem Verzeichnis aufzufinden
, gehörte sie der Ensisheimischen (vorderösterreichischen) Regierung: „. . und
gegen dem Kloster Ottmarßheim über gelegene Stadt Neuburg f vor dreyhundert
und mehr Jahren dem Bischoff von Basel zugestanden sey / der einer von Habs-
purg gewesen; sey aber an seinen Vettern Rudolphen / als der Kayser worden /
kommen . . .". „Anno 1632 und 1634 von den Schweden und im März 1638 von
Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar eingenommen, welcher hier am 8. bzw.
18. Juli 1639 verstorben ist. Hier reicht der Rhein derart stark an die Stadt und
frißt derart um sich, daß er die Kirche, obschon sie vom Fluß abgelegen, jetzt
halbwegs hinweggeflößt hat, so daß nur noch der Chor davon übrig ist; noch
täglich verrichtet er Schäden an den Gebäuden. Im Oktober 1649 wurden die
Schanzen von den markgräflichen Bauern mit Freunden niedergerissen und geschleift
. . .". Das weitere bezieht sich auf ein „Neuenburg / oder Neuburg" im
Unterelsaß. — Auf einem Kupferstichblatt findet sich — ähnlich wie bei Sulzburg
(vgl. o.) — sowohl ein Aspekt als ein Grundriß der Stadt. Im Vordergrund der
Ansicht der Rheinstrom, von Fischerbooten belebt, dahinter auf einem umspülten
Fels der noch stehende Chor der Kirche, sodann der mauerumzogene Ort,
mit Wehrtürmen und -toren versehen, links oben das badische Wappen mit
Schrägbalken. Der Grundriß zeigt darüber hinaus im Vordergrund etliche Rheininseln
, auf flußabwärts vorgeschobenem Zwickel findet sich die Stadt mit Mauern,
Türmen und vorgeschobenen Bastionen, die eigentlichen Häuser sind nicht eingezeichnet
, doch durchzieht „Das Badwaßer von Badenweiler" die besiedelte
Fläche. Eine „Straß nach Basel" sowie ein „Weg nach Brysach" finden sich im
oberen Teil hinter der Stadtanlage landwärts eingezeichnet.

Wir stoßen nunmehr auf „Rötelen": „Ein Baden-Durlachisches Städtlein und
ein schönes fürstliches Schloß, bei Basel gelegen . . . dessen Herr, der Herr Markgraf
Friedrich von Baden-Durlach (der hier ehmals oft Hoft gehalten hat) dem
Schwäbischen Kreis angehört. Die Weimarischen haben im März 1638 das Schloß
im Sturm erobert, das bis dahin entweder von den Kaiserlichen oder den Lothringischen
gehalten worden war." — Mit „Liechtenberg" (im Elsaß) und Ottmarsheim
findet sich „Rötelen" auf einem ebenfalls vorgeschalteten Kupferblatt: eine
mächtige und vorbildliche Burganlage, links die breit gelagerte Vorburg, im
Vordergrund ein teils baumbestandener Abhang.

In diesem Alsatiaband gibt es endlich auch unser Staufen: „Ein österreichisches
Städtlein und Schloß, im Breisgau gelegen, zwischen Neuenburg und Freiburg . . .
Hat vor Jahren eigene Grafen gehabt, ein Graf Antonius lebte hier ums Jahr
1564, wie Crusius in seiner Schwäbischen Chronik berichtet, dieser sagt auch, daß
Herzog Albrecht von Österreich anno 1346 im Breisgau das Städtlein Münster
und das Schloß Scharfenstein dem Johann von Staufen abgekauft habe . . .".

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