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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 173
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0179
Das Verdienst Straubs liegt also in diesem Kapitel vor allem darin, Teilergebnisse eröffnet
zu haben, an denen weitere Untersuchungen ansetzen können.

Insgesamt gesehen sind die Ergebnisse Straubs vor allem dort ungemein wertvoll, wo
er wirtschaftliche Vorgänge ermittelt und mit politischen Faktoren in Verbindung setzt.
Als problematisch erscheinen Teile der Ausführungen zur Sozialstruktur. Auch die im
Untertitel anklingende „Transformationsthese" bleibt im Ungewissen, weil der Begriff
„Transformation der bäuerlichen Gesellschaft" weder definiert wird, noch nachgewiesen
ist. Zumindest ist fraglich, ob die konstatierte „Entwicklungsschere" und ihre Auswirkungen
wirklich schon bedeuteten, daß sich die Sozialstruktur grundlegend änderte. Auch
im Bereich der industriellen Ansätze hat Straub eigentlich nicht erörtert, ob die agrarische
Gesellschaft vom Anfang des Jahrhunderts nun an dessen Ende zu einer vor-industriellen
..transformiert" war.

Literaturangaben zum Text:

Yves-Marie Berce, Fete et Revolte — Des menatalites populaires du XVIe au XVIII?

sieclc — Paris 1976
Rudolf Braun, Industrialisierung und Volksleben, Zürich und Stuttgart 1960
A. Emminghaus, Karl Friedrich von Baden physiokratische Verbindungen, Bestrebungen

und Versuche, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 19, Jena

1872, S. 1—63
Eric Hobsbawm, Labouring Men, London 1964

Otto Moericke, Die Agrarpolitik des Markgrafen Carl Friedrich, Karlsruhe 1905

Fritz Schülin, Merkwürdiges im Umbruch und Wandel der Agrarwirtschaft im Mark-

gräflerland der Regierung des Markgrafen Karl Friedrich, in: Das Markgräfler-

land, 1 2—1976, S. 4—48
E. P. Thompson, The moral economv of the English Crowd in: Past & Present,

Februar 1971

W. Fischer, Ansätze zur Industrialisierung in Baden 1770—1870. VSWG 47. 1960
S. 186—231

A. Strobel, Agrarverfassung im Übergang, Freiburg 1972

I. Tacke, Studien zur Agrarverfassung der oberen Markgrafschaft im 16. und 17. Jahrhundert
, Schopfheim 1957

Clemens Zimmermann

Buggingen Eine Markgrafler Gemeinde im Wandel der Zeit. Aus der Geschichte von
Buggingen, Seefelden und Betberg. Herausgegeben von der Gemeinde Buggingen anläßlich
der 1200-Jahrfeier 1978. Verlag Karl Schillinger- Freiburg i. Brg. Redaktion:
Johannes Helm, Badenweiler-Sehringen.

Das kartonierte Buch umfaßt 313 Seiten und ist auf Kunstdruckpapier reich mit über
100 zum Teil ganzseitigen Bildern und 7 Farbbildern illustriert; es ist sehr preiswert um
32,— DM bei der Gemeindeverwaltung erhältlich.

Die einzelnen Kapitel, von verschiedenen, berufenen Autoren sorgfältig geboten,
beginnen, weit in der Ur- und Frühgeschichte aufgrund zahlreicher Bodenzeugen ausholend
, mit der Darstellung einer fortschreitenden Besiedlung des Raumes von der
prähistorischen Zeit über die Anwesenheit der Kelten und Römer bis zur endgültigen
Landnahme der Alemannen, die von dem fachlich autorisierten Willi Werth sorgsam
geboten wird. Dr. Walter Fauler bearbeitete die Geschichte der Dörfer und ihrer Gemarkungen
für 1000 Jahre, vom Mittelalter bis zur Neuzeit, von den ersten drei urkundlichen
Zeugnissen der Schenkungen verschiedener Stiftungsherren aus den Jahren 778, 819
und 846. In seinen Kapiteln beschreibt er nicht nur die Geschichte der zahlreichen,
am Ort anwesenden frühen Grundherrschaften, sondern auch die Verhältnisse der Gemeinden
zu den Gerichts- und Landesherren, das Gemeinwesen und dessen Aufgaben,
die Kriegsereignisse vom 30jährigen Krieg bis zu den Franzosenkriegen um 1800, ebenso
die kirchlichen und schulischen Verhältnisse bis dahin. Johannes Helm, der sich mit
Sorgfalt und Sachkenntnis auch um die erfolgreiche Koordination und Redaktion bemüht
hat, schließt sich den Kapiteln von W. Fauler an und beschreibt aktenkundig die
bewegte Geschichte der Neuzeit der Gemeinde von 1800 bis 1978. Archivrat i. R., Dr. G.
Albiez, bietet einen ausführlichen Bericht über die Entwicklung des Bugginger Kaliwerkes

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