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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 178
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0184
Landschaft" präsentiert. Seit der Zeit der Gotik und Renaissance blühte hierzulande die
Orgelkunst und Orgelbaukunst! Ich erinnere nur an die Orgel-Prospekte des Straßburger
Münsters oder an die von Meister Hans Holbein gemalten Orgel-Flügel der Basler
Münster-Orgel, die heute noch im Basler Kunstmuseum zu sehen sind, als Beispiele der
oberrheinischen Orgelkunst vor und nach der Reformation! Es ist darum garnicht verwunderlich
, daß die Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland just diese kunst- und kulturgeschichtliche
Sparte gewählt hat, um eine Schallplatte (diesmal nicht mit Liedern) mit
Orgelmusik auf historischen Orgeln herauszugeben! Erinnern wir uns doch nur, daß man
von Dr. Albert Schweitzer (von Günsbach nahe Colmar im Elsaß) gesagt hat, „in Afrika
rettete er kranke Neger, in Europa alte Orgeln"! Und in der Tat: auf seine Pionier-
Arbeit (zu Beginn unseres Jahrhunderts) geht die „Orgel-Bewegung" zurück. Und die
beiden ersten Orgel-Kongresse fanden auf Initiative und unter der Leitung von Prof.
Dr. Wilibald Gurlist in Freiburg statt. Ich hatte noch selber die Freude und Ehre, am 2.
Kongreß einen Vortrag über die „Klein-Orgeln" (in Oberbaden, d. h. just im Räume der
Schallplatte) zu halten. Darum erfüllt es mich mit Dank und Freude, daß das, was
Dr. Albert Schweitzer und nach ihm Prof. Gurlist s. Zt. begonnen haben, heute von der
jüngeren Generation weitergeführt wird!

Die Orgeln der Reformationszeit sind wohl für immer verstummt. Doch glücklicherweise
haben sich (u. zwar nicht nur bei berühmten Münster-Orgeln) z. T. junge Orgelbaumeister
und verantwortungsbewußte Kirchenverwaltungen gefunden, alte und nicht mehr
gebrauchsfähige durch neue Werke des 18. Jhdts. nach Angaben der alten Orgelbauer zu
rekonstruieren und sie wieder zum Klingen zu bringen (von denen mitunter nui noch
wenige Pfeifen erhalten geblieben waren). Darum gilt ihnen — nächst den alten Orgelbaumeistern
— der erste Dank an sie haben erst die 1. Voraussetzung für unsere Schallplatte
Historische Orgeln im Markgräflerland geschaffen! So verdanken die beiden Orgeln
zu St. Michaelis in Schopfheim: die sogen. „Stein"-Orgel von 1768 und die Merklin-
Orgel von 1830 ihre heutige Gestalt und Schönheit den Orgelbauern Fischer und
Krämer bzw. Ernst Muhleisen (Straßburg). Die Orgel in Wies stammt ursprünglich von
G. M. Stein und wurde (erst 1962) von Muhleisen wieder instandgesetzt. Von der
„Silbermann"-Orgel zu St. Leonhard in Basel ist leider so gut wie nichts (bis auf die
orig. Baupläne!) übrig geblieben; doch hat die Orgelbau-AG Kuhn in Männedorf sach-
und fachkundig nach dem Vorbild anderer noch erhaltener Orgeln von Silbermann eine
hervorragende Kopie einer alten „Silbermann-Orgel" gebaut. Und schließlich verdankt die
„Martin-Orgel" in Vogelbach ihre „Rettung" Peter Vier (Oberweier b. Lahr). Die z. T.
abenteuerliche Geschichte der einzelnen Instrumente ist auf der Rückseite der Platten-
Hülle abgedruckt und bildet eine wertvolle Ergänzung des Programms.

Das Programm der Platte reicht vom norddeutschen Barock: Dr. Buxtehude 1637—1707
über dessen mitteldeutschen Zeitgenossen Joh. Pachelbel und den Bach-Schüler J. L. Krebs
über Felix Mendelssohn (1809—47) und vier französische Meister des 17. Jdts. und einen
alten Italiener, J. B. Luccinetti (18. Jhdt.), bis zu Max Reger (1873—1916).

Mag man auch bedauern, daß kein Werk aus unserer Heimat gespielt wurde, so wollen
die Interpreten mit ihren Beispielen hier demonstrieren, wie verschiedene Stil-Richtungen
(bei geschickter Registrierung) auf den historischen Orgeln im Markgräflerland und in
Basel dargestellt werden können. Und das ist ihnen gelungen: vom ital. Barock-Meister
bis zu der Musik unseres Jahrhunderts. Prof. Dr. Johannes Lorenzen zusammen mit
seinem Sohn Wolfram Lorenzen. Neben ihnen mußten und konnten sich E. Raphaelis,
C. Schaufler und Günter Kempf behaupten und durchsetzen.

Dr. K. F. Rieber

Skizzen-Buch von Hermann Burte

Herausgegeben von Friedrich Resin, Weil am Rhein; besprochen und erklärt von Dr. Robert

Feger; 120 Seiten, DM 29,80.

„Male doch die Dinge reinlich!" Jede Seite dieses gelungenen Buches bestätigt, daß
Hermann Burte bei jeder Skizze diesem Grundsatz treu blieb.

In 78 Skizzen führt uns der Maler-Poet vor allem durch das Markgräflerland, durch
Natur und Dorf, zu Baum und Tier, nicht zuletzt zu den Markgräfler Menschen, sei es
am Stammtisch, in der Tracht, oder das persönliche Bild seiner Künstlerfreunde Adolf
Glattacker und Alban Spitz. Die im Original mit Bleistift, Farbe, Kohle, Tusche oder

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