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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 203
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Lob des Lebens

Singen will ich und rühmen in stolzen demütigen Worten

Dich, den erhabenen Geist!
Der du suchende Seelen sendest durch wehende Pforten

Und ihnen Körper verleihst!
Daß ich im Volke geboren, sein Sohn im reinsten der Triebe,

Nahe der Erde gesellt,
Daß ich Dich immer gesucht und findend immer noch liebe

Heimat! als Kern meiner Welt —
Daß von den schaffenden Ahnen zu geistig entfalteten Kindern

Flog ein Gedächtnis urtreu,
Daß ich als Lüge erkannte, zu reden von Hohen und Mindern,

Ehrfurcht im Herzen und Scheu —
Daß ich als Wunder anstaune, wie golden aus scholligen Krumen

Aufwächst das nährende Brot,
Bäume mir Brüder sind, nahe die Sterne wie leuchtende Blumen,

Weißglut und eisiger Tod —
Daß ich dem Schemen des Herzens im Leben lebendig begegnet:

Kuß und Biß, Feuer und Fluch!
Alles, die Schuld und die Reue hast Du Allgeber gesegnet,

Und sieben Zeilen im Buch!
Daß ich die Mundart im Tale, die liebliche heblische Sprache,

Herrlichstes Erbe daheim,
Sog aus der ruhenden Wolke und hob aus der schlummernden Brache,

Kühn in den tanzenden Reim —
Dir verdanke ich Alles, mich trafst Du mit segnendem Strahle,

Dein bleiben Gaben und Glück!
Die Du vom Himmel geheldet mit Nektar, die goldene Schale,

Geb ich voll Herzblut zurück:
Heil Dir! dem Schenker und Lenker, für alle geheimen Befehle,

Her von den Sternen gegeben . . .
Flügle freudig im Licht und singe im Wind, meine Seele,

Liebe und lobe das Leben!

(Aus: „Ursula", 1930)

Hermann Burte

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