http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0011
des Widerstands der Zähringer das Herzogtum Schwaben nicht mehr ganz zusammenfassen
. Nach dem Tode Bertholds I. 1078 spaltete sich das Geschlecht
in die Markgräfliche Linie — Markgraf ist auch hier nur ein Titel nach der
Mark Verona —, die im Breisgau die Herrschaft Hachberg und Sausenberg mit
den grafschaftlichen Rechten über den ganzen Gau erhielt, und in die herzogliche
Linie, der der übrige Breisgau, der südliche Schwarzwald mit der Baar, die großen
linksrheinischen Besitzungen zufielen.
Als mit dem Tod Bertholds V. 1278 das herzogliche Geschlecht ausstarb, war der
Hohenstaufe, Friedrich II. als Herzog von Schwaben bestrebt, das Erbe des Konkurrenten
zu teilen. Die Reichslehen wurden eingezogen, die linksrheinischen Besitzungen
erhielt der Graf von Kyburg, den später die Habsburger beerbten; das
rechtsrheinische Gebiet war zwar noch ein geschlossener Herrschaftsbereich, den
aber die Erben, die Grafen von Urach, die bald darauf ihren Sitz von Urach nach
Freiburg verlegten und sich Grafen von Freiburg nannten, im Jahre 1236 teilten.
Die Erben im Breisgau hießen weiter die Grafen von Freiburg; die anderen Erben
waren die Fürstenberger. Es ist jedoch zu bemerken, daß die Grafenrechte geschlossen
den Markgrafen verblieben. Die „Titularmarkgrafen" stiegen nicht zum
Reichsfürstenstand auf, sondern waren im 13. Jh. nur Magnaten. Erst nach
dem Untergang der Staufer wurde der Breisgau endgültig reichsunmittelbar.
Die Markgrafen von Baden teilten sich um 1190. Der jüngere Sohn des Markgrafen
Heinrichs IV. erhielt dabei die Breisgaugrafschaft. Seine Nachkommen
nannten sich Markgrafen von Hachberg nach der gleichnamigen Herrschaft. Als
der Breisgaugraf Heinrich II. von Hachberg in den siebziger Jahren des 13. Jh.
starb, verwalteten seine Söhne Heinrich und Rudolf gemeinsam die Grafschaft,
die 1306 an Markgraf Rudolf überging. Die Nachkommen Rudolfs nannten sich
Markgrafen von (Hachberg-)Sausenberg, die Heinrichs Markgrafen von (Hach-
berg-)Hachberg. Heinrich und Rudolf von Hachberg bestätigten 1297 die Schenkung
des Dorfes Heitersheim von ihrem Vater an die Johanniter.
1318 verpfändete Markgraf Heinrich von Sausenberg, der Sohn Rudolf einen
Teil der Grafschaft an die Grafen von Freiburg. Die obere Landgrafschaft Breisgau
von der Kreuzkapelle bei Neuenburg an blieb bei den Markgrafen von
Sausenberg.
Ende des 13. und Anfang des 14. Jh. läßt sich nun nach Fehr die Landeshoheit
des Breisgaugrafen nachweisen, der die Grafschaft verpfänden, Gerichtsbarkeiten
übertragen, die oberste Schutzherrschaft über Klöster und Besteuerungsrechte
beanspruchen und für die ganze Grafschaft Burgbaukonzessionen erteilen konnte.
Nach oben, dem König gegenüber, ist die Landeshoheit ziemlich abgeschlossen,
jedoch nicht nach unten, wo sich die Gewalt des Grafen oft auf gerichtsherrliche
Befugnisse beschränkt. Der Landesherr ist nicht alleiniger Lehensherr, und die
bedeutendsten Regalien sind nicht überall auf ihn übergegangen.
Durch die Verpfändung der Grafschaft an die Grafen von Freiburg erhielt die
Entwicklung der Territorien einen bedeutenden Aufschwung. Den Hachbergern
gelang es, sich aus der Grafschaft zu lösen. 1398 wurde Hachberg von König
Wenzel von allen Landgerichten eximiert und nach Belegen aus dem 15. Jh.
stand es unmittelbar unter dem Reich (Fehr).
Als neuer Faktor trat nun am Ende des 13. Jh. Österreich auf. Die Habsburger
konnten von ihren beiden Ausgangsgebieten, dem Aargau und dem Oberelsaß
in den Breisgau vorstoßen. Vereinzelte, vielleicht durch Heirat erworbene Güter
lagen bereits auf der rechten Rheinseite, z. B. Besitzungen in der Ortenau oder
die Festung Limburg bei Sasbach am Nordwestrand des Kaiserstuhls. Graf Rudolf
IV. (der spätere deutsche König) erreichte von König Konrad IV die Verpfändung
der Städte Breisach und Kaisersberg, sowie die Anwartschaft auf die
Stadt Rheinfelden und auf die Vogtei über St. Blasien (1254). Rheinfelden,
Neuenburg und Breisach wurden allerdings nach seiner Königswahl als Reichs-
207
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0011