http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0072
aber kam ihm der Gedanke: „Der Bauer braucht einen Hof. Wo willst du einen
hernehmen? — Willst du dein Leben lang nur ein Knecht bleiben?"
Da aber entschloß er sich, Künstler zu werden, nichts als Künstler, allen
Warnungen zum Trotz. Wenn er Künstler werden wollte, dachte er, mußte er doch
auf die Kunstschule! — Und er arbeitete fleißig als Malergeselle und sparte sich
Geld zusammen. Beim Abschied erhielt er sogar die mürrische Zusicherung des
Vaters, daß er ihm helfen wolle, wenn er in Not käme. Wenn er Geld bräuchte,
so solle er schreiben.
Da war er also wie weiland Johann Peter Hebel in der Residenz im Unterland
und hatte Heimweh. Er sah freilich auch manches Schöne, aber es war halt
nicht die Gegend um das Rheinknie herum. Er blieb stets ein fürchterlich rückständiger
Mensch, da er seine Dinkelbergheimat so liebte und nicht sagte wie
mancher andere: „Ach was, Heimat, dummes Zeug! Meine Heimat ist da, wo ich
gerade lebe und Geld verdiene."
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