http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0075
Burg Rötteln Gemälde v. H. Burte
ansprach. Das unermüdliche Tätigsein, das schnelle Anpacken war ihm zur inneren
Natur geworden. — Wer will sein heißes, unablässiges Bemühen tadeln?
Im Nachlaß zeugen ganze Berge von Zeichnungen vom bewundernswerten
Fleiß des Malers. Das Malen war ihm Erholung vom Dichten. Er machte einmal
folgendes Gedicht:
Wenn der Dichter malt
Die Malerei vor der Natur
Ist eine Geist- und Körperkur.
Wenn die Gefühle und Gedanken
Im Stubendruck dem Dichter schwanken,
Zieht es ihn aus dem dumpfen Haus
Mit Macht ins freie Land hinaus,
Wo ihn ein Blick auf Gottes Welt
Rasch wieder in den Senkel stellt
Und er in seinem Kunstgebiet,
Die Dinge malt, wie er sie sieht:
Als dieser Erde treues Kind,
Gott schuf sie ja so, wie sie sind!
H. S. B.
Rudolf Schoch aus Wehr, welcher 7 Jahre im Flachsländer Hof als Sekretär arbeitete
, schrieb über den Maler:
„Der Drang zum Malen kam oft wie der Blitz aus heiterem Himmel und sehr
zu meinem Leidwesen an den Samstagen, wo ich gerne bei meiner Familie ge-
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