Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 288
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0092
von Schönau nach Zell (Bahnhof) nachm. etwa 10 Min. vor 6 Uhr abfährt. Der
letzte Zuggeht von Zell thalwärts kurz nach 7*U Uhr nachm." Fast verwundert es
einen, daß dem rüstigen Wanderer jener Jahre nicht auch noch der Fußmarsch von
Schönau nach Zell (11,7 km) zugemutet wird.

Eine reine Beichenwanderung bietet auch der Ausflug von Schopfheim über
Obertegernau — Neuenweg zum Beleben, retour über Krinne nach Schönau bzw.
Zell: „Wenn die Zeit knapp gemessen ist, gehe man den nächsten Weg über
Schönenberg nach Schönau . . .", und hier findet sich auch „Zum Marsche von
Schönau nach Zell (11,7 km) rechne man 2 St. 50 Min."

Hie und da wird auch vor zeitweise geschlossenen Gasthäusern gewarnt, so
etwa auf der Sausenburger-Vogelbacher Tour: „2 Wirtschaften daselben sind im
Sommer tagsüber geschlossen, wenn die Leute in Feld und Wald beschäftigt sind;
man spare sich den Gang hinüber! . . .".

Der letzte Ausflug (50) bewegt sich vom Notschrei bzw. von Todtnau aus
auf den Beleben, Abstieg über Schönenberg nach Schönau: „103/4 St. Fusswanderung
— ltägig". Um nochmals detaillierte Zeitmaßstäbe zu geben: 2 Stunden
für den Aufstieg von Todtnau auf den Notschrei und 4 weitere Wanderstunden
zum Beleben hinüber.

Das Ortsregister schließt an, es hat kaum etwas vergessen und erweist sich
als äußerst zuverlässig. Vor falschen oder allzu steilen bzw. unbequemen Wegen
wird dann und wann auch im Kartenteil gewarnt, so etwa vor gewissen Abkürzungen
vom Blauen nach Marzell hinab: „Nicht hierher — steinig — ganz
schlecht — sehr steil".

8 Jahre zuvor war in „fünfter umgearbeiteter Auflage" „Badenweiler mit
seinen Umgebungen — Topographisch, historisch und medicinisch dargestellt von
Dr. med. Gustav Wever" erschienen (Badenweiler, Friedrich Fabel'sche Buchhandlung
, 1880). Dort wird dem Beleben immerhin ein einseitiges Kapitel gewidmet
: „. . . einem stumpfen Kegel gleich, majestätisch aus den ihn rings umgebenden
Bergen [hervorragend]. Auf seinem unfruchtbaren, spärlich mit Gras,
Moos und Flechten bedeckten, kahlen Kopfe sieht man mächtig weit über die
unter ihm gelagerten Berge in die Ebene hinaus . . . Nachdem der Beleben schon
von jeher ein anziehender, viel und gerne besuchter Punkt gewesen, wurde ihm
in neuester Zeit eine weitere Anziehungskraft verliehen durch den Bau eines
Gast- und Wohnhauses (Rasthaus). Dasselbe ist sehr gut eingerichtet und bedient.
Die Kost übertrifft durch Güte und Billigkeit jede Erwartung . . .".

90 Jahre danach. Es ist vieles anders geworden. Es gibt weit mehr den Belchen-
ausflügler als den Beichenwanderer. Die Motorisierung hat von allem weitgehend
Besitz ergriffen. Der Massentourismus hat manches grundsätzlich verändert
. Aber der Berg ist uns geblieben. Der Beleben, Hebels Berg, unser Berg.
Und wenn man ihn wirklich noch (wenn auch mit Maßen gegenüber dem Vorstehenden
) erwandert, wird man immer wieder gewahr, wie rasch sich die
Pseudowanderer verflüchtigen, sobald man nur einige Schritte vom Gipfel bzw.
von den Allgemeinzugängen und -plätzen abrückt. Es ist einem dann, als hätte
Proteus persönlich sie alle verschlungen — und Unberührtheit und Wanderlust
überkommen einen desto ungetrübter und verlohnender. Was vor rund 200
Jahren noch ein Wagnis, eine Absonderlichkeit, war 100 Jahre danach wackerer
Tourismus, gewissermaßen noch in der Pionierzeit des Wanderns und Bergsteigens,
und ist heute mindest ebenso umfassendes und erholsames Erleben wie anno
dazumal.

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