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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 293
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0097
Die Behauptung von Dr. Feger zum Ölbild und der Bildvergleich:

(Tafel 3)

Das auf dem Umschlag des Jubiläumheftes veröffentlichte Ölbild wird von
Dr. Feger folgendermaßen besprochen:

„Das Gemälde des in Säckingen geborenen Malers Karl Josef Agricola (1779—
1852) zeigt Johann Peter Hebel im Alter von 54 Jahren und die neunzehnjährige
Elisabeth Baustlicher aus Langendenzlingen. — Herr Fräulin hatte mit diesem —
bis dahin seit rund hundert Jahren als verschollen gegoltenen . . . Gemälde eines
der wenigen authentischen und zeitgenössischen Hebelporträts für sich, für das
Wiescntal und das Markgräflerland wiedergewonnen, die es gibt. Authentisch
und zeitgenössisch — zunächst eine Behauptung, aber sie wird bewiesen werden
können." — Dr. Feger geht verschiedenen literarischen Äußerungen zu dieser
Bild-Komposition nach. Dabei müssen wir jedoch von vornherein beachten, daß
nur Pfarrer Sonntag ein Zeitgenosse Hebels war und nur seine Worte authentischen
Wert haben. Dr. Feger berichtet aus dem „Allgemeinen Künstlerlexikon"
des Julius Meyer von 1872: „J. P. Hebel und Elisabeth Baustlicher. Halbe Figur.
Nach der Natur gemalt und auf Stein gezeichnet von Agricola. Lithographie bei
Mansfeld & Co." (Tafel 2)

Er zitiert nun Georg Längin, der 1875 ein Lebensbild Hebels geschrieben hat.
Dann geht er auf einen Aufsatz über Hebel-Illustratoren ein, den J. Dieffenbacher
1906 in der Zeitschrift „Schauinsland" veröffentlicht hat. Darin wird eine andere
Lithographie von J. P. Hebel und der Elisabeth Baustlicher abgebildet, die von
T. Hurler gezeichnet ist und bei Velten in Karlsruhe erschien. (Tafel 4). Doch
unter diesem Bild stehen nun nicht mehr die beiden Namen, sondern die bekannten
Worte aus der „Wiese". Darunter ist klein vermerkt „Hebels allemanni-
sche Gedichte: „Die Wiese". J. Dieffenbacher weiß auch um die Originallithographie
Agricolas (Tafel 2). Außerdem erwähnt er eine dritte Lithographie, von
der in der Städt. Kupferstichsammlung in Freiburg ein Druck vorhanden sei.
Irrtümlicherweise bezeichnet er sie als „Stich". Darunter steht: „Gemalt von Agricola
" und „Lith. v. J. Velten Karlsr.". Der Zeichner ist jedoch nicht genannt
(Tafel 6). Dieses Bild zeigt Dr. Feger im Jubiläumsheft Seite 107. Nun führt er
noch eine dritte Lithographie auf, gezeichnet von S. Maier. Dabei hat er übersehen
, daß diese nicht auch in Karlsruhe erschienen ist, sondern bei „Lemercier
Paris". (Tafel 5).

Diese Lithographie hat als Postkarte im Hebelhaus in Hausen und als gute
Vergrößerung vom Fotografen Gutermann größte Verbreitung gefunden.

Vor einigen Jahren hat der Hebelbund in Lörrach diese Steinzeichnung vergrößert
auf ein Tüchlein drucken lassen.

Da nun, wie wir gesehen haben — unter allen Lithographien ausdrücklich
steht „Gemalt von Agricola", stellt Dr. Feger ausdrücklich fest, daß es offen
bleibe, ob unter dem Begriff „gemalt" eine Ölmalerei auf Leinwand oder Pappe
— oder ein Aquarell zu verstehen sei. Beides sei möglich. Auch habe bereits
Dieffenbacher 1906 aus eigener Anschauung kein Gemälde mehr gekannt!
Dr. Feger zieht nun Karl Obser zu Rate — den langjährigen Leiter des Generallandesarchivs
in Karlsruhe (gestorben 1969). — Obser veröffentlicht 1926 erstmals
einen Teil von Hebels Briefen anläßlich des hundertsten Todestag des
Dichters, ergänzt durch eine kleine Untersuchung über Hebel-Bildnisse, die zu
dessen Lebenszeit entstanden sind. Dabei nennt er ein Gemälde Agricolas,
nach dem verschiedene Nachbildungen entstanden seien. Was aus diesem Gemälde
geworden sei, wisse man nicht. — Wiederum stellt Dr. Feger nun fest, daß
Karl Obser uns den Nachweis schuldig bleibe, ob es überhaupt „ein solches Gemälde
gegeben hat". Zwar werde in allen Angaben der Begriff „gemalt" benutzt,

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