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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 352
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0156
Damit bin ich beim letzten Thema angelangt, das ich berühren möchte, dem
Markgräflerland als Ausflugsziel oder, wie man heute gestelzt sagt, als Naherholungszone
der Basler. Seit alters suchen die Basler am liebsten das Markgräflerland
und seine Wirtschaften auf, und schon die Schlittenfahrten im ancien
regime — seltene Gelegenheiten zum erlaubten Tanzen — führten meist ins
Markgräflerland. Diese spezielle Beziehung ist wohl jene, die sich bis heute als
die dauerhafteste erwiesen hat, auch wenn sie in modernen Formen auftritt, wie
beispielsweise in der Flut der sonntäglichen Skifahrer auf dem Feldberg. Der
Inbegriff des Basler Wanderers im Markgräflerland ist, Sie wissen es, Jacob
Burckhardt. Seinen Beziehungen zum Markgräflerland hat Erhard Richter in
Ihrer Zeitschrift „Das Markgräflerland" vor fünf Jahren eine gründliche Studie
gewidmet, die in eindringlicher Weise zeigt, wie intensiv und ausgiebig Burckhardt
das Markgräflerland erwanderte, wie sicher er die Weine beurteilte, wie
gründlich er die Wirtschaften kannte und wie wohl er, der sich als „badischen
Hauptbummler" bezeichnete, sich in seinen „Stammbeizen", dem leider abgerissenen
Hirschen in Lörrach und insbesondere der „Krone" in Grenzach fühlte.
Burckhardt ist vielleicht der letzte bedeutende Geist gewesen, der die Umgebung
Basels und besonders das Markgräflerland vor ihrer Durchfurchung durch Eisenbahnen
und Straßen, vor der Zersiedlung der Landschaft, nicht nur erlebt, sondern
auch geschildert hat.

Vieles von dem, was in dieser Ansprache berührt wurde, fußt auf Arbeiten
von einstigen oder heutigen Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland
oder ihrer Vorgängerin, dem „Historischen Verein für das Markgräflerland und
die angrenzenden Gebiete", vor allem jener Mitglieder, die den einen oder
andern Aspekt der baslerisch-markgräflichen Beziehungen in ihre Forschung einbezogen
haben und auch im Basler Staatsarchiv häufige und gerne gesehene Be-
nützer waren. Ich erwähne hier, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Forscher wie
Robert Arzet, Karl Herbster, Wilhelm Zentner, Otto Roller, Karl Seith, Albert
Eisele, Carl Mennicke, Hermann Schäfer. Ihnen gesellten sich aus Basel Carl Roth,
der Betreuer der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek, und später
Christian Adolf Müller bei; aus der übrigen Schweiz Amedee Membrez, der
Archivar des fürstbischöflich-baslerischen Archivs in Puntrut. Und von den unter uns
Weilenden nenne ich als pars pro toto Herrn Christian Martin Vortisch, Ihren
1. Vorsitzenden, und Herrn Fritz Schülin, Ihren Schriftleiter, dem die Geschichte
Ihrer Heimat so außerordentlich viel verdankt.

Ihre Zeitschrift „Das Markgräflerland", von der nunmehr 40 Bände vorliegen,
von Ihren Mitgliedern und Mitarbeitern durchgehalten auch in schweren Zeiten,
gehört nach Inhalt und Ausstattung zu den gediegensten und vielseitigsten lokal-
und regionalgeschichtlichen Periodica.

Ich gratuliere Ihrer Vereinigung herzlich zum Jubiläum ihres 50jährigen
Bestehens und wünsche ihr in freundnachbarschaftlicher Verbundenheit weiterhin
eine gedeihliche Entwicklung im Dienste der Heimatgeschichte.

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