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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Sonderdruck, Unsere Autoren und deren Beiträge 1929-1978.1979
Seite: 21
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Bemühungen ihre Mundart nie erlernte. Aber sein warmes Herz strahlte Güte
aus, und sein Blick fürs Praktische erfaßte schnell, wo und wie man in der Not
helfen konnte.

Während seiner Amtszeit in Auggen wendete sich Gotthold Schlusser historischen
Studien zu. Sein Büchlein „Pfarrer Jeremias Gmelin in Auggen — Ein Bild
aus dem Markgräflerland nach dem Dreißigjährigen Krieg", das er 1909 herausgab
, fußte auf eingehender Kenntnis der Quellen, die ihm zur Verfügung standen
, und gilt heute noch als ein wertvoller Beitrag zur Heimatgeschichte. Viele
kleinere Aufsätze folgten, fast immer mit geschichtlichem Inhalt. Zum Spiegel
des Gemeindegeschehens im kirchlichen, sozialen und politischen Bereich wurde
der „Evangelische Gemeindebote Weil" von 1911 bis 1926. Und diese ihm lieb
gewordene Suche nach Möglichkeiten, Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden
, führte ihn, der 1926 um seine Pensionierung gebeten hatte, in den Kreis
der Männer, die die gleichen Ziele verfolgten. Daß er mehr als mancher andere
der Gegenwart stärker verbunden blieb, ist vielleicht ein Grund dafür, daß
Schlussers Name in der Liste der Autoren in der Zeitschrift „Das Markgräflerland
" nur einmal auftaucht.

Denn auch in Sulzburg, wo der zum Kirchenrat ernannte Pfarrer seinen Alterssitz
im eigenen Heim gefunden hatte, blieb er dem Dienst am Mitmenschen eng
verhaftet. So gründete er um 1930 in Staufen ein Heim für die Tippelbrüder der
Landstraße, die er zu Fuß oder per Motorrad aufsuchte, sie ansprach, denen er
half, so gut er konnte.

In seinem letzten Lebensjahr hielt Gotthold Schlusser für die Nachwelt fest,
welchen Anforderungen das Pfarrhaus und damit der Pfarrer und seine ganze
Familie im Ersten Weltkrieg gewachsen sein mußten. „Liebessieg in Kriegsnot"
nannte er dieses Büchlein, in dem er gewissermaßen Bilanz zog und Abschied
nahm. Am 18. März 1940 starb er, stark und ungebrochen trotz mancher Schicksalsschläge
, von seinem unerschütterlichen Glauben durchdrungen.

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