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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Sonderdruck, Unsere Autoren und deren Beiträge 1929-1978.1979
Seite: 24
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in gleiche Richtung zielenden Forschungen von Professor Dr. Johannes Künzig
zusammen ergab sich ein wertvoller Baustein zur Kenntnis der Auswanderungsgeschichte
des Markgräflerlandes.

Am 1. April 1953 trat Karl Seith vorzeitig in den Ruhestand, nicht, um sich
auszuruhen, sondern um nun noch intensiver seine zum zweiten Beruf gewordene
Forschungsarbeit voranzutreiben. Im dritten Band des „Markgräfler Jahrbuches
" erschien der wertvolle Beitrag „Zur Geschichte des Markgräflerlandes im
Zusammenhang mit der Stammes- und Reichsgeschichte. Von der Landnahme
bis zum Übergang an die Markgrafschaft Baden im Jahre 1503" (1954). Anerkennung
für sein Wirken und Schaffen fand Karl Seith erneut, als man ihn am 29.
Dezember 1954 „für die Dauer von fünf Jahren als Korrespondierendes Mitglied
in die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg" berief
und als am 27. Juli 1959 diese „befristete Berufung in eine Berufung auf
unbeschränkte Zeit" umgewandelt wurde.

Neben der Schriftleitertätigkeit für die Zeitschrift „Das Markgräflerland" fand
Karl Seith auch noch Zeit, an überregionalen Publikationen mitzuarbeiten wie
etwa an dem Buch „Die Deutsche Stadtgeschichte", für das er das Kapitel über
Schopfheim, „die Stadt aus wilder Wurzel" schrieb, und am „Handbuch der
historischen Stätten Deutschlands, Band VI, Baden-Württemberg". Für dieses
Buch hatte er die Bearbeitung der Kreise Lörrach, Müllheim und Säckingen übernommen
, wobei ihm Dr. August Baumhauer, Ernst Friedrich Bühler, Engelhard
Buhrin, Otto Deisler, Adolf Döbele, Albert Eisele, Ernst Kreutner, Dr. Erhard
Richter, Hermann Schäfer, Konstantin Schäfer, Dr. Ernst Scheffelt und Fritz
Schülin mithalfen, fast alles Namen, die als Mitarbeiter der Zeitschrift „Das
Markgräflerland" nicht unbekannt sind.

Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß das Heimatmuseum in Schopfheim, dem
schon der „Historische Verein für das Markgräflerland" von 1913 an seine besondere
Aufmerksamkeit geschenkt hatte, in Karl Seith einen Fürsprecher und Sachwalter
fand, dem so manche Stiftung zu treuen Händen übergeben wurde.

Schließlich war Karl Seith auch ein berufener Hebelkenner und -forscher, der in
einer ganzen Reihe von Abhandlungen das Leben und Wirken des großen Heimatdichters
ins rechte Licht rückte. Gemeinderat und Hebelkommission in Hausen
i. W. ehrten ihn 1961 als „einen, der sich um Hebels Erbe verdient gemacht
hat in Wort und WTerk", mit der Verleihung der Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette
.

Leise Ahnung des nahenden Endes klingt in einem Brief Karl Seiths an den
langjährigen Freund und Mitarbeiter Albert Eisele auf, wenn er am 19. Januar
1963 — drei Wochen nur vor seinem Tod — schreibt: „Nachdem das Jahrbuch
draußen ist und nun in der kommenden Woche der Druck des Heftes 2 der
Zeitschrift für 1962 fertiggestellt ist und es verschickt werden kann, werde ich
mich von der Schriftleitung und der damit verbundenen Arbeit zurückziehen. Es
wird mir neben der Stadtgeschichte und dem Museum zuviel. Ihr müßt Euch
also nach einer Lösung umsehen." Am 10. Februar 1963 schloß der unermüdliche
Heimatforscher die Augen für immer, am gleichen Tage, an dem sein letzter Aufsatz
in „Feldbergs Töchterlein" veröffentlicht wurde.

Aus vielen Nachrufen sei der von Hubert Baum, dem damaligen Leiter des
Arbeitskreises für alemannische Sprache und Dichtung, hier wiederholt: „Die Arbeitsgemeinschaft
und damit unsere Heimat verliert mit ihm einen ihrer wahren
Idealisten, der sich ihr bis zur letzten Aufopferung gewidmet hatte. Sein Name
wird mit der Forschung um die Geschichte und Kultur des Markgräflerlandes allezeit
verbunden bleiben, so wie er selbst als Mensch und Freund allen, die ihn
kannten, stets unvergessen bleiben wird."

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