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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 19
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pen über den Eingängen belegt wird 4j). Zum anderen kann es sich auch um einen
Gemeinschaftskeller mehrerer Winzer handeln.

Eine ähnlich charakteristische Physiognomie weisen die Weinbaudörfer auf. Die
Gebäude sind eng aneinandergereiht, weil das Kulturland sehr kostbar war und
nicht gerne dem Hausbau geopfert wurde (siehe Abb. 9, Dorfskizze von Istein). In
Verbindung mit der Realerbteilung ist das auch der Grund für die engen Hofan-
iagen, deren Einfahrten sich oft noch mehrere Winzer teilen, da außer dem Grund
und Boden auch die Hofanlagen unter den Kindern aufgeteilt wurden.

HL DER WEINBAU NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG

Die in den vorigen Kapiteln aufgezeigte krisenhafte Entwicklung im deutschen
W'einbau allgemein und im Markgräflerland im besonderen, setzte auch gegenläufige
Prozesse in Gang, die zwar nicht in kürzester Zeit eine Verbesserung der
Situation bewirken konnten, deren Impulse jedoch den Grundstein zur Gesundung
des deutschen Weinbaus legten. Die bereits erwähnten Neuansätze reichten bis
ins 19. Jahrhundert zurück, etwa der in Baden eingeführte „Reine Satz", Adolph
Blankenborns erste Grundlagenforschungen im Weinbau, die Gründung der ersten
staatlichen Mustergüter, Weinbauschulen und Versuchsanstalten, sowie die ersten
privaten Winzergenossenschaften. Doch leiteten diese Reformbestrebungen, die
vor allem eine Qualitätsverbesserung des Weins zum Ziel hatten, durch Lagebeschränkungen
auch einen Rückgang der Rebfläche ein. Die Rebenverseuchung» die
Einwirkungen des Ersten Weltkrieges und die Wandlung des Wirtschafts- und
Sozialgefüges machten zur weiteren Erhaltung des Weinbaus ein stärkeres Eingreifen
des Staates unumgänglich. Grundlegende Maßnahmen mußten getroffen werden
, um die Rebkultur zu heben und um den deutschen Wein wieder konkurrenzfähig
zu machen, damit er zur sicheren Existenzgrundlage der Winzer wird. Neue
Weinbauinstitute und Fachanstalten betrieben jetzt, vom Staat getragen, breite
biologische, physisch-geographische und betriebswirtschaftliche Grundlagenforschung
mit dem Ziel, sowohl die Qualität des Weins zu verbessern und die Erträge
der Reben zu steigern, als auch vor allem den weiteren Rückgang der Rebflächen
aufzuhalten.

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