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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 23
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0025
(siehe Abb. IC) umfaßt wiederum eine größere Anzahl von Weinbaugemeinden.
Die kleinste geographisdhe Einheit im Weinbaugebiet ist die Weinberglage. Es
handelt sich dabei um einen bestimmten Rebhügel, Abhang, Talboden oder eine
ähnliche natürliche Fläche, wo aus gleichartigen Bodenverhältnissen und kleinklimatischen
Bedingungen gleichwertige Weine gleichartiger Geschmacksrichtung
hervorgehen. Alle Weinberglagen sind gesetzlich genau abgegrenzt und ihre Namen
sind in die amtliche Weinbergsrolle eingetragen. In der Praxis ergab sich aber
die Notwendigkeit für mehrere Gemeinden mit gleichen natürlichen Produktionsbedingungen
eine übergreifende Lagebezeichnung zu schaffen, z. B. für Gemeinden,
die etwa an einem längeren Höhenzug oder eingebettet in einem bestimmten Tallauf
liegen. Diese sogenannte „Großlage" ist als Zusammenfassung verhältnismäßig
gleichartiger Einzellagen zu verstehen; sie ist nichts anderes als maßstäblich vergrößerte
EinzeHagen mit gleichartigen physisch-geographischen Gegebenheiten
(vgl. Abb. 10 mit Klima-, Geologie-, Relief- und Bodenkarte des Markgräfler-
landes Abb. 15, 16, 20, 21 und 22).

2. Der ;,Bereich Markgräflerland"

Der Weinbaubereich Markgräflerland wird in seiner Ausdehnung nicht nach der
alten Markgrafschaft definiert. Bis zum Weingesetz 1971 war das Markgräflerland
als Weinbaubereich nie scharf abgegrenzt und umfaßte im wesentlichen die
Weinbaugemeinden der alten Kreise Lörrach und Müllheim. Mit der Neueinteilung
der Bereiche kam der südliche Teil des ehemaligen Landkreises Freiburg hinzu,
hauptsächlich die Gemeinden der Großlage Lorettoberg. Die Abbildung 12 zeigt
die fixen Grenzen des heutigen Bereichs, der vor allem durch die Gutedel-Rebe als
dominierende Rebsorte determiniert ist. So wandelte sich der Name für einen
einstigen Herrschaftsbereich im Laufe der Zeit über die Bezeichnung für eine Landschaft
zum Markenzeichen für einen Qualitätswein. Obgleich die Rebfläche nicht
einmal ein Zehntel der landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmacht, ist das Markgräflerland
durch die rebenbestandene Vorbergzone geprägt. Ausgehend vom Batzenberg
-Gebiet, südwestlich von Freiburg, ziehen sich in geringem Abstand voneinander
zwei Bänder mit Rebhängen nach Süden. Das eine entlang der äußeren
Hauptverwerfung des Oberrheingrabens über Staufen, Laufen und Britzingen in
den Sulzburger Vorbergen und Badenweiler nach Wollbach im Kandertal. Das
andere Band verläuft weiter im Westen am Abfall der Vorbergzone zur Rheinniederterrasse
, der inneren Verwerfungslinie. Dieser Abfall ist gelegentlich sehr
steil, wie z. B. am Isteiner Klotz.

Als wichtigste Verkehrsader durchzieht die Bundesautobahn Karlsruhe—Basel
das Markgräflerland im Westen, entlang des Rheins. Parallel dazu verläuft die B 3
von Freiburg nach Basel, die durch Abzweigungen das Markgräflerland sowohl
mit dem Elsaß als auch mit dem Hochrheingebiet verbindet. Von der Bundesbahnstrecke
Freiburg—Basel führt vom Bahnhof Müllheim aus eine Verbindung über
die Rheinbrücke bei Neuenburg nach Mülhausen im Elsaß. Der Rhein, wohl der
älteste Verkehrsweg dieser Gegend hat seine Bedeutung als Wasserstraße an den
Grand Canal d'Alsace, den Rheinseitenkanal, verloren. Für die Verschiffung von
Gütern dienen der Wirtschaft aber wie eh und je die Rheinhäfen von Basel und
Weil. Anschluß an das internationale Flugnetz hat das Markgräflerland durch den
Flughafen Basel/Mülhausen. Der Bereich Markgräflerland umfaßt heute im wesentlichen
80 Gemeinden, in denen auf 3200 ha bestockter Rebfläche Weinbau betrieben
wird. Das Kerngebiet dieses Bereichs, die „Großlage Burg Neuenfels", in
der hauptsächlich Gemeinden des ehemaligen Landkreises Müllheim liegen, weist
auch heute noch einen überproportionalen Anteil an der Rebfläche des Markgräf-
lerlandes auf (siehe Abb. 13). Die Bevölkerungsdichte dieses Raumes mit ca. 165
Einw./knr ist für den saisonal stark arbeitsintensiven Weinbau günstiger, als z. B.
die Bevölkerungsdichte in vielen südlich davon gelegenen Gemeinden der „Groß-

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