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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 42
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0048
gen Lößböden angebaut. In guten Lagen erreicht der blaue Spätburgunder Mostgewichte
um 90v öchsle, in guten Jahren zwischen 100 und 120°. Die Ertragseigenschaften
schwanken stark. Sie betragen bei günstigen Bedingungen 80—100
hl/ha 75). Als badische Spezialität wird aus diesen Trauben auch im Markgräfler-
land hauptsächlich der Weißherbst gemacht. Die blauen Trauben werden dabei wie
Weißweintrauben verarbeitet; das Herauslösen des Farbstoffes aus der Beerenhaut
durch Maischegärung oder -erwärmung unterbleibt. Der Wein hat eine goldrosa
Farbe, der Rotwein aber die typische rubinrote Burgunderfarbe. Sowohl der Weißherbst
als auch der Rotwein ist reich an Körper und Alkohol.

Ruländer (grauer Burgunder)

Er soll durch einen Pfälzer Kaufmann namens Ruland um 1700 nach Deutschland
gebracht worden sein. Der Ruländer ist die graue Burgundersorte. Alle Burgundersorten
sind aufgrund der guten Holzreife ausreichend winterfest. Sind die
hohen Ansprüche der Rebe erfüllt, liefert sie hohe Erträge von 100—120 hl/ha und
sehr hohe Mostgewichte. Die Reife aller Burgundertrauben liegt Mitte Oktober.
Der Ruländer liefert ausgesprochen alkoholreiche, füllige und wuchtige Weine 70).

Weißer Burgunder

Das ist die weiße Art der Burgunderreben, und benötigt die gleichen Lagebedingungen
wie die beiden anderen. Ertragsmäßig liegt er bei 100—120 hl/ha. Der
Wein erreicht ähnlich hohe Alkoholwerte wie der Ruländer ist aber eher geschmacksneutral
77).

Nobling

Diese Rebe wurde 1939 von J. Zimmermann am staatlichen Weinbauinstitut in
Freiburg aus den beiden Sorten Gutedel und Silvaner durch Kreuzung gezüchtet78).
Der Nobling hat im Markgräflerland bereits eine beachtliche Anbaufläche erreicht.
Wie die beiden Elternsorten, braucht diese Rebe tiefgründige Böden und feuchtwarmes
Klima. Er treibt spät aus und ist deshalb durch Frühjahrsfröste gefährdet.
Die Erträge liegen mit 120 — 150 hl/ha auf etwa der gleichen Höhe wie bei den
Elternsorten, doch übertrifft der Nobling sowohl den Gutedel als auch den Silvaner
im Mostgewicht um mindestens 10" öchsle und liefert gleichzeitig eine etwas
höhere Säure 79).

Gcwürztr aminer

Daß diese Sorte aus Tirol stammt ist nach Dr. Becker eine nicht beweisbare Vermutung
80). Als ausgesprochene Qualitätssorte stellt der Gewürztraminer an die
Klimagunst der Lage und an die Böden höchste Ansprüche. Diese Rebe liebt leicht
erwärmbare aber nicht zu arme Böden. Der Ertrag mit rund 50 hl/ha befriedigt an
sich nicht, aber die einmaligen Qualitäten sind der Grund den Gewürztraminer sehr
hoch einzuschätzen, zumal er auch für die Winzer des Markgräflerlandes durchschnittlich
die höchsten Erlöse bringt w). Der Gewürztraminer liefert in weniger
guten Jahren noch Mostgewichte von über 80° öchsle und in guten Jahren Gewichte
von deutlich über 100° 82). Unter allen Bukett-Sorten liefert er das Feinste
83).

Silvaner

Der Silvaner war bis vor wenigen Jahren die meist verbreitete Rebsorte in den
deutschen Weinbaugebieten. Am häufigsten wird die Ansicht vertreten, er stamme
von den Dcnau-WTildreben in Österreich ab *x). Der Silvaner wird obwohl er keine
besonderen Bedingungen an die klimatische Gunst der Lage stellt, im Markgräflerland
in gute Lagen gepflanzt, weil diese Sorte aufgrund der schlechten Holzreife

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