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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 100
(PDF, 39 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0106
Im nachfolgenden soll versucht werden, die Entwicklung des Rebanbaus in der
Schwörstädter Gemarkung zu verfolgen, wenngleich die Zahl der Quellen gering
erscheint.

14. Jahrhundert

Nur wenige Urkunden dieses Jahrhunderts konnten Aussagen über den Rebanbau
vermitteln. Der Rebanbau ist in vollem Gange, wie es aus Urkunden aus der
Nachbarschaft zu ersehen war. So verkauften die Herren von Wieladingen, von
1322 an Kirchherren zu „Swercstat", im Jahre 1306 „eine von demselben zu Lehen
rührende Weingülte zu Schliengen" an das Stift zu Säckingen. Ferner nannte
Rudolf II von Schönau in einer Jahrzeitstiftung vom 8. November 1382 Güter
„so ich zu Schwerstat han zu der Burg Schwertzstatt hoerent", von denen bereits
1339 eine Weingülte gezinst wurde. In einem Säckinger Berein (1300—1340) war
zudem folgender Hinweis zu finden, der auf einen Weinbau in Schwörstadt hinwies
:

„Un der keiner vo herischriet 1 viertel kernen • un VI viertel wines • des
vorgenannten messes • un II schultere von XX schüssele • Un vo dem hofe ze
Ettikon die druffe sizzen die gebent des selben tages • IX f. (Viertel) vo kellen
ze swerstat der git des selben tages VI f. wisot.
Als Erblehen erhielt der Oberswerstater Vogt Chuntzman einige Rebstücke,
nachzulesen in einer Urkunde aus dem Jahre 1394:

„Chüntzman Vorster von Oberswerstat reversiert sich gegen den Komthur
Markwart von Baden zu Bughein (= Beuggen), der ihm drei Juchart Reben
im Banne Oberswerstat, gegen den vierten Theil des Jahresertrages davon, als
Erblehen verliehen hat. Es siegelt Frau Anna Hürußin, geborene von Klingenberg
."

Eine weitere Verkaufsurkunde behandelte ebenfalls ein Rebstück, leider fehlte
hier die Größenangabe und wie bei dem obigen Erblehen die Lage der Stücke:
(20. IV. 1349)

„Hartman von Berne, Burger vin Rinuelden, verkauft dem Burkart Kamber
BzR seine Güter ze Swerstat (zinspflichtig Heinrich Genselis Witwe und ihre
Kinder), ein stück Reben hinter des von Alaphen Trotte (zinspflichtig Cunrat
Genseli) vnd ein stück Reben (zinspflichtig die Witwe Heinrich Genselis und
ihre Kinder vnd des Johans Genseli Witwe und ihre Kinder) um 45 lb Basler
... "

15. Jahrhundert

Dieses Jahrhundert brachte den Bewohnern von Swercstat durch die Kriegsereignisse
des Rheinfelder Krieges (1444—1446) Not, Kummer, wirtschaftlichen
Ruin und zum größten Teil den völligen Verlust ihrer Habe. So zündeten die
Berner trotz einer an Basel gezahlten Brandschatzung von 300 Gulden 40 „Seß-
häuser" und die Burg an:

„secunda früge wart S. das sloscz" und

„300 vierntzle korn, roggen, weyssen, dinkel, haber

und 12 fuder wins" (etwa 120 Hektoliter)
Leider gab es sehr wenige Berichte und Aussagen zu Größe und Lage der Rebstücke
zu dieser Zeit, und man ist daher bei der Beurteilung mehr auf Vermutungen
und Schätzungen angewiesen. Die Zinsleistung erstreckte sich nicht nur auf
Weinablieferungen, sondern die Eigentümer ließen sich den Zins auch in Form von
Früchten zahlen, so daß die Grundstücksgrößen nicht geschätzt werden konnten.
Aussagen aus den vorhandenen Urkunden und Bereinen sollen dieses näher veranschaulichen
:

1428 So ligent am Kregenbül IV Jucharten reben.

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