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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 116
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0122
1324 de una petia vinearum sitarum am Riffenberge (Im mittleren Tal)
1335 duo tagwan in dem alten berge bi Bürglen Wege (Beim Stein weg)

1339 bi dem obern boumgarten (Im mittleren Tal)

1340 Reben ... in den Letten (Bei den Zweyern östlich vom Emilienbad)

1340 Reben oben usse dem man sprichet Juden Bletz (Beim Ifang an der
ehemaligen Gemarkungsgrenze Wyhlen)

1349 7 juger vinearum lit unden an dem gipsweg ziet uf den Rin (Am Horn)

1349 de vineis sitis zer leimgruoben (Im unteren Tal)

1349 una petia vinearum am kogenbüle (Beim Buck)

1349 In dem Jan una petia vinearum (Beim Steinweg)

1364 unum vierteil vinearum an dem strigge (Im oberen Tal)

1387 Reben ... in der Ouwe (Im unteren Tal)

1393 reben gelegen . . . bi der bürg (Beim Schlößli)

Diese ausgewählten Beispiele zeigen, daß schon im 14. Jahrhundert ein zusammenhängendes
Rebgebiet vorhanden war, das vom Horn bis zur Gemarkungsgrenze
Wyhlen reichte und das sich auch durch das Tal bis zum Bettinger Bann
hinzog. Dabei beweist der Beleg „Reben ... in den Letten" von 1340, daß damals
sogar Reben unterhalb der Schloßgasse angepflanzt waren.

Natürlich konnte ein Rebgelände von solcher Größe nicht in kurzer Zeit
angelegt werden, so daß dieses mit Sicherheit schon vor dem 14. Jahrhundert
bestanden hat.

Da an den warmen Südhängen der Gemarkung ein anerkannt guter Wein
gedieh, verwundert es nicht, daß bereits früh manche Gutsherren und Klöster
auf diesen aufmerksam wurden. Nach der obengenannten Schenkung des Johann
Münzmeister an die Kirche von St. Peter im Jahre 1281 vermachte dann 1296
die Witwe des Truto von St. Leonhard, Gisela, ihrem Sohn Werner, der ebenfalls
Kleriker von St. Leonhard war, den dritten Teil ihrer Reben „in monte
Krenzach" (8). Mit dieser Flurbezeichnung „am Berg Krenzach" ist ziemlich
sicher das Horn gemeint, das ja vor der Entstehung der Steinbrüche wie ein Berg
in die Rheinebene vorsprang.

Im Jahre 1322 übergeben dann Rudolf von Neuenburg und Markgraf Otte
von Hachberg dem Deutschordenshaus zu Basel vier Mannwerk Reben im „win-,
garte". Diese Reben lagen etwa westlich des heutigen Friedhofs und gehörten
vorher als Lehen dem Johans Kuchimeister und seinem Sohn (9).

Die Deutschordenskommende in Beuggen erhielt ebenfalls im Jahre 1322
Rebbesitzungen in Grenzach, und eine Rebordnung von 1388 regelt hier die
Bebauung der gegen zwei Drittel des Ertrags vergebenen Reben (10). 1442 verkauft
dann Clewin Thüfel, „Rebmann und Bürger zu Klein-Basel", der Stadt
Basel 1 Juchart Reben am Horn (11).

Die ehemaligen Besitzer leben zum Teil noch in alten Flurnamen weiter
und sind heute oft nur auf diese Weise faßbar. So geht der 1536 erstmals erwähnte
„Schönteler" auf das Kloster Schöntal bei Langenbruck in der Schweiz
zurück. Der Flurname „Gräfert" (1730 bis heute) bezieht sich auf die Rebbesitzungen
des Grafen von Reichenstein, und einem Junker von Reichenstein
verdankt der Name „Junker" im oberen Tal sein Entstehen. In dem schon

1341 genannten „Bürgler" hatte einst die Burg, das spätere Schloß, Rebbesitzungen
. Im unteren Tal wird von 1451 —1814 ein Flurname „Vizmann"
xler „Viztum" erwähnt, wo der Basler Vizemann oder Vicedominus, der Vertreter
des Bischofs in weltlichen Angelegenheiten, Reben besaß. Der einstige
„Kartäusler" bei den „Gipshalden" gehörte im 15. Jahrhundert dem Basler
Kartäuserkloster und der „Barfüßler" an der Bettinger Gemarkungsgrenze dem
Barfüßerkloster.

Diese auswärtigen Besitzer waren allerdings nicht immer gern gesehen, wie
>ich am Beispiel des „Merian" zeigt. Dieser war 1735 im Besitz der Erben des

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