http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0139
etwa nach den realeren Wirtschaftsverhältnissen geboten war, ein ähnlich lautender
Tiernamen unterstellt wurde, sei hier als zu bedenkende Frage vorangestellt.
So kann der Verfasser nur mit Bedenken die Namen „Vogelsang", „Lerchengesang
" und „-berg" (Sh. On. Lörrach mit seinem Wappensymbol, der Lerche)
und dem „Wolf" hier unter Tiernamen vorstellen, zu weiteren sprachlichen Untersuchungen
durch Berufenere: am Vogelgesang (Wei. 1454); — (Eim. 1571); — (Au.
1654); — (Efr. 1699); — (Tu. 1759); im Vogelsberg (Au. 1498); im Lörchen-
gesang (Bi. 1522); — Lerchenberg (Au. 1325); im Schneckenberg (Bi. 1462); arrj
Roßberg (Au. 1325); im Gansacker (Efr. 1425; Re.); am Fuchserai (J. ma.); im
Wolf (Bla. 1530).
13.
Weitere beliebte und merkwürdige Reben-Namen,
welche z. Tl. die Wein-Etiketten zieren, deren Sinngehalt aber noch nicht
gedeutet werden konnte:
Im Pflanzer (Mau. 1286; — Tak. 1292; bestes Rebgewann); Pflantzer (ötl.
1367); im Pflanzer (Au. 1720); im Schäf, Schef (Au. 1572); am Regkenhage (Mü.
1348); im Wergow, Werchgow (Wei. — unten am Rhein; 1343); in der Hunt-
henki (ötl. 1367); im Erkenriet (Au. 1374); im Ramel (Wei. 1399); in der Schuol,
schul (Efr. 1406, 1500); im Floerer (Fi. 1429); Schornägeli (J. 1444); im Storfer
(J. 1483); im Kleffer (J. 1483); der Schni^ginger (J. 1483); im Troler (Au. 1523);
die Füertlüegin(gen) (Eim. 1581); das Füllenstück (Hai. 1665); im Maiacker (Hai.
1665; Re.); Flüdenwein, Flitin Wein (Bi. 1736); ma. Flüdewii (Bi.); im Herten-
strit (Efr. 1758) = harter Streit (?); im Kuder (Bla./Kl.k. 1775) = Chuder =
ma. Taube; auf dem Büttersten (Bla./Kl.k. 1775); im Oelberg (J. 1776); im Ellig-
ried (Au. 1783); in Batten (J. 1789); im Ruoffen (J. 1791); im Cherber (J. ma.);
in der Hützi (Lö. o. D.); im Leußelhardt (Lö. o. D.).
Reminiscenzen an Basels Rebgarten im Markgräflerland
von F. Schülin
Glückliche Stadt, die vor den Toren ihre gesegneten Fruchtfelder und Weingärten
hat! Wenn wir auf dem Münsterturm am großen Rheinbogen mit Augen
und Herzen dem Strom nach und seinen Uferlanden zwischen Vogesen und
Schwarzwald folgen, dann offenbart uns die Schau Schönheit und Fülle einer
begnadeten Landschaft. Wie der Milan darüber seine Schwingen breitet, alle
Grenzen über dem Drei-Staaten-Eck ignorierend, so möchten auch unser Herz
und Sinn das ganze, weit ausgebreitete Land auf dem hohen Turm zu Pfalzmünster
in Liebe und Dankbarkeit umfassen. Wie der Sundgauer und der Mark-
gräfler seit eh und je zu ihrer Stadt, zum Herzen ihrer Heimat drängten, so
führten auch zu allen guten Zeiten den Basler die Wege zu den Feldern und
Reben, zu den gastlichen Häusern und sauberen Dörfern im Bauernland der
Stromebene, in die landschaftlich natürlich abgegrenzte Bannmeile seiner Stadt.
Besonders innig war von jeher die glückliche Eintracht der Nachbarschaft Basels
mit seinem Rebland, dem Markgräflerland. Das ist natürlich, wirtschaftlich,
sicher auch menschlich und familiär wohl begründet! Im Bewußtsein des Baslers
sind Land und Leute vom Blauen bis an den Rhein und ihr Wein unter dem
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