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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 3/4.1980
Seite: 272
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0066
Blankenhorn hatte sich Struves Oberbefehlshaber, General Löwenfels, geschwungen
, der den Zug nach Staufen begleitete, wo Struve dann das Schicksal ereilte. In
lustigen Versen berichtet davon auch das „schöne Lied vom weltberühmten Struw-
wel-Putsch":

„Denn er eilte hin gen Staufen,
Weilt in Müllheim eine Stund';
Blankenhorn mußt' sich erkaufen,
Tausend Gulden zahlen rund,
Mußt', als teures Angedenken,
Ihr auch seinen Wagen schenken
Und vier Pferde obendrein,
Und sie dankte und stieg ein .. .
Hinterm Wagen her da kamen
General Löwenfels und Blind,
Siegel, und wie all die Namen
Dieser tapfren Struwwler sind."

Doch nun wieder zurück zur Gegenwart. In den Jahren des Zusammenbruchs
nach dem Weltkrieg wanderte der letzte Besitzer, Willi Blankenhorn, nach Amerika
aus. 1940 ging dann der Linden-Blankenhornsche Hof in den Besitz der Käserei
und Milchzentrale Franz Wagner über, der den stattlichen Hof neuen Aufgaben
zuführt.

Bis 1975 war der Hof im Besitz der Familie Wagner und wurde bis dahin als
Weingut Bürgin-Wagner bewirtschaftet.

Die Winzergenossenschaft Müllheim hatte eine glückliche Hand, als sie zu diesem
Zeitpunkt den Lindenhof erwarb, um ihr bestehendes und zu kleines Areal
am Moltkeplatz zusammenhängend vergrößern zu können. Vom Aufsichtsrat und
Vorstand der Winzergenossenschaft wurde ich 1976 mit der Aufgabe betraut, den
zentral in Müllheim gelegenen Lindenhof zu restaurieren, um ihm äußerlich das
ursprüngliche Gesicht wiederzugeben. Der Auftrag lautete, den schon lange nicht
mehr landwirtschaftlich genutzten Hof organisatorisch und baulich den Bedürfnissen
der Winzergenossensdiaft anzupassen, insbesondere auch für die Weinwerbung
. Notwendige Abriß- und planerisch, behutsame Umbauarbeiten wurden dabei
notwendig, um den Barockbau mit seinen frühklassizistischen Elementen als geschlossene
Hofanlage zu erhalten.

Geschnitzter Faßriegel aus dem Lindenhof mit Resten einer farbigen Fassung, Größe
47x15 cm, mit Darstellung einer Meerjungfrau, ca. 14. Jahrhundert. Im bäuerlichen
Bereich haben sich romanisdje Formsn noch lange fortgesetzt. Der Faßriegel ist eine
Leihgabe von Herrn Karl Layer, Müllheim-Bremen. Foto Ernst Kaldsnbach, Auggen.

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