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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 3/4.1980
Seite: 306
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0102
J. P. Hebel und Weil

von Rolf Brüderlin

Nach der Gedenktafel am Chor der Kirche in Weil waren es am 26. August 1978
150 Jahre seit dem Todestag von Hebels Freundin Gustave Fecht, deren Name
uns mit Joh. Peter Hebel und Weil zugleich verbindet.

Hebels Gedanken kreisten sein ganzes Leben um Gustave Fecht, und in unzähligen
Briefen zeigt er seine Verbundenheit mit der gesegneten Landschaft unter
dem Tüllinger Berg. Von Gustave Fecht ließ er die beiden Andachtsbücher, die
einzige Hinterlassenschaft seines Vaters, im Weiler Pfarrhaus aufbewahren. In
einem Brief vom 26. Oktober 1794 an Gustave Fecht schreibt er: „Gott segne
mein Tüllingen und Weil unten dran zwiefach und zehnfach."

Im Präzeptoratsvikari von Pfarrer Herrmann Albrecht wird die Einweihung
der Weiler Kirche 1791 beschrieben. In der Novelle wird auch ein Gedicht zur
Einweihung der Weiler Kirche vorgetragen, das Hebel zugeschrieben wird. Wenn
dies zutreffen sollte, dann wäre es eines der ersten Gedichte von Hebel.

Was isch das echt für Glockeg'lüt?
Was rennt das Volch? Was laufe d'Lüt
Vum Rebland, us em Wiesedahl
Uf alle Stroße n überal?
Chunt's Bürli nit vom Wald derher,
Vo Basel d'Here Kunterär?

Im ganze Ländli wit und breit
Hen d'Chatzechöpf ihr Meinig g'sait.
Acht Tag lang scho het's blitzt und gebracht
Und d'Für hen brennt die ganzi Nacht,
Wie z'Faßnet, wenn der Schnee abgoht
Und vor der Dür der Früehlig stoht!

Was brennt het, isch kein Faßnetfür,
Der goldi Herbst stoht vor der Dür,
Das Renne, Laufe hi und her
's isch nit, as wenn's e Chriegszit wär',
Kei Sturm bidütet's Glockeg'lüt,
Im Ländli sin d'Franzose nit.

An Faßnet heißt's: Schibi, schibo,

Wem soll die fürig Schibe goh?

Berg abe fahrt das fürig Rad,

Und glüeiht und glumst, es isdi e Staat,

Do luegt der Bueb sie Schätzli a,

„Dir gilt's, wo n i am liebste ha!"

Was d'Glocke tönt dur Berg und Dahl,

Isch Freud und Jubel überal,

's isch urig Freudefür, was brennt,

's isch Lieb und Treu, was lauft und rennt.

Was los isch, brucht me z'sage keim,

's dolt Mann und Frau hüt nit deheim.

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