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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 3/4.1980
Seite: 374
(PDF, 32 MB)
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Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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wirklichen. Dabei beschränkt man sich nicht nur auf den Landkreis Lörrach, sondern
stellt auch die Regio vor. Im letzten Kapitel „Gefährdete Umwelt" wird noch ein
Schlußpunkt gesetzt, der die Schüler wach und kritisch machen soll.

Durch den regionalen Charakter ist „Kennzeichen Lö" kein typisches Schulbuch geworden
. Es sticht weiter heraus durch seine Aufbereitung, die hervorragenden Bilder
von Raimund Kagerer und die einleuchtenden Graphiken von Werner Ring. Nach zwei
Jahren Arbeit bieten die Autoren ihr Werk in den Schulen an. 10 000 Exemplare liegen
bereit. Auch für denjenigen, der inzwischen den Schulranzen endgültig abgelegt hat; er
wird genug zum Entdecken und Schmökern finden. Wolfgang Göckel

„Der SchwarzmicbeV von Emil Müller-Eitikon — Geschichte eines Erzsalpeterers fundiert
und spannend dargestellt.

Im Verlag Rombach, Freiburg, ist jüngst das Bändchen „Der Schwarzmichel — Aus dem
Leben eines Salpeterers" erschienen. Es handelt sich um die historische Biographie des
Erzsalpeterers Michael Tröndle aus Bergalingen im Hotzenwald und stammt aus der
Feder von Emil Müller-Ettikon, der damit, nach seinem Hauptwerk „Die Salpeterer",
binnen eines Jahres einen zweiten Beitrag zu diesem Thema vorlegt.

Man wäre vielleicht versucht zu sagen, „Der Schwarzmichel" sei ein bloßes Nebenprodukt
der vorgenannten, umfassenden Salpeterergeschichte. Der Leser wird aber bald
von der Eigenständigkeit dieser Erzählung überzeugt, der begreiflicherweise die profunde
Aktenkenntnis des Verfassers zugute kommt. Vor dem Hintergrund des Gesamtgeschehens
wird hier ein Einzelschicksal exemplarisch und in gekonnter Akzentuierung
herausgehoben.

So wird es zur umspielenden Variation des Haupthemas, indem es dies deutlicher
faßbar macht und seinerseits daher sein Gewicht erhält. Auch stilistisch ist diese erfreuliche
Synthese zwischen dem historisch-berichtenden und literarisch-erzählenden Element
gelungen, was sich speziell in den Dialogen erweist. So wird das Eindringen in die
geschichtlichen Zusammenhänge der Salpetererbewegung des 18. Jahrhunderts vor allem
jenen Lesern erleichtert, die nicht vorwiegend historisch interessiert sind. Sie gelangen
so, beinahe nebenbei, zur Kenntnis auch der Fakten.

Der Lebenslauf dieses Salpeterers selbst indessen sorgt für die inhaltliche Spannung
der Lektüre. Was sich hier zwischen Waldshut und Wien, St. Blasien, Freiburg und dem
Schweizer Exil, im Angesicht von höchsten geistlichen und weltlichen Würdenträgern,
zwischen Kaiser und Untertan, im Schloß und in Rumorhäusern (Gefängnissen) an
menschlichem Schicksal abspielt, muß Anteilnahme und Bewunderung auch noch nach
zwei Jahrhunderten hervorrufen.

Kampf und Untergang der weitgehend demokratisch verfaßten Hauensteiner Bauernschaft
, die in sich selbst über Begriff, Art und Umfang ihrer Freiheit zerstritten war,
kann gerade heute, in einer Zeit zunehmender Konfrontation von staatlicher Obrigkeit
und sich spontan bildendem Bürgerwillen für beide Seiten zur aktuellen Lektion werden.

Das Vorwort von Wolfgang Kuhlmann erläutert klar die wesentlichen historischen
Asnekte, eröffnet Perspektiven vom damals und heute und unternimmt den verdienstvollen
Versuch einer Wertung des Geschehens.

Die sechs Abbildungen nach Holzschnitten von Alban Spitz sind eine bildhafte Entsprechung
des Textes und durch ihre eigenwillig-wurzelhafte, dem Wesen des Hotzen
verwandte Art, zweifellos mehr als bloße Illustration und somit eine Bereicherung des
76 Seiten umfassenden Bändchens, dem außerdem eine Faltkarte der Hauensteiner-
Einungen angefügt ist. Manfred Marquardt

Der Gutedel und seine Weine. Herausgegeben vom Badischen Weinbauverband e. V.,
Freiburg, auf Anregung von Dr. Kurt Hoffmann. Mit Fotos und Zeichnungen von
B. Matzdorf-Schüle. 121 S. Freiburg: Rombach 1980.

Gerade bei uns im Markgräflerland hat man sich ein solches fachmännisch gemachtes
Bändchen längst gewünscht. Äußerer Anlaß hierzu bot die am 9. Mai in Müllheim
kredenzte Gutedelprobe, die mit ihren zum Teil „internationalen" Gewächsen am Bandende
von G. Fierhauser geradezu schon dokumentarisch vorgestellt wird. Die erste Verleihung
der jüngst kreierten Adolph-Blankenhorn-Medaille war ein weiterer Anlaß hierzu.
Bedeutender indes noch die Tatsache, daß der Gutedel in diesem Jahr sein 200-Jahre-
Anbau-Jubiläum erlebt. Karl Friedrich, damaliger Markgraf, späterer Kurfürst und
erster badischer Großherzog, hat bekanntlich große Verdienste um die Hebung von Land-

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