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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 6
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0008
II.

Es ist auffällig, wie auch schon F. Kuhn erkannt hat, daß besonders zahlreiche Stein-
hügelgräber-Nekropolen in den westlichen Dinkelberg-Gebieten konzentriert sind
(Abb. 2). Die bevölkerungsgeschichtlichen Voraussetzungen dafür liegen noch im Dunkel
. Speziell die großen Bestattungsanlagen lassen sich vorerst überhaupt nicht genauer
mit Siedlungen eines bestimmten Zeit- und Kulturabschnittes (vgl. die Zeittafel Abb. 13)
geschlossen in Verbindung bringen. Sofern sich die kleineren Nekropolen (bis etwa 10
Hügelgräber) als merowingerzeitlich erweisen sollten, könnten sie mit den von R.
Moossbrugger' beschriebenen Anlagen einer privilegierten »Familie oder Sippe« identisch
sein, »die über eine gewisse Machtstellung in der Gegend verfügt, die eine Sonderstellung
einnimmt und damit auch ihre Begräbnisstätte von der übrigen Bevölkerung
absondert«. Die Bestattungsanlagen »der übrigen Bevölkerung« - soweit hiermit Alemannen
gemeint sind - waren die Reihengräberfriedhöfe. Uber Begräbnisse ehemals hier
ansässiger romanischer Bevölkerungsteile ist bisher wenig bekannt.

Die Verteilung der Nekropolen auf dem westlichen Dinkelberg (Abb. 2, 3a):

1. ) Gmkg. Lörrach und Brombach, Flur »Homburger Wald«: zeitlich und kulturell

wahrscheinlich nicht einheitliche Bestattungsanlage mit 7 unterschiedlich großen
Hügelgräbergruppen von mehr als 200 Steinhügeln verschiedener Größe und in
einzelnen Fällen auch voneinander abweichender Form, wie Rund- und Langhügel
. Die Steinhügel sind in mehreren Gruppen durch Angrabungen stark gestört.
Die Gruppe 1 mußte wegen des Autobahnbaues ganz abgetragen werden. Außer
den Grabhügeln sind auf dem Plateau neolithische und bronzezeitliche Siedlungsspuren
vorhanden6'.

2. ) Gmkg. Lörrach, Flur »Schädelberg«: kleine Bestattungsanlage mit 6 erhaltenen

Hügelgräbern (weitere Hügel durch einen Steinbruch zerstört). Spuren neolithi-
scher und bronzezeitlicher Besiedelung'\

3. ) Gmkg. Lörrach und Kt. Basel-Stadt, Flur »Maienbühl«8): größere Nekropole.

Kartierung noch nicht abgeschlossen (zwischen 60 und 100 Hügel). Vom Plateau
reichen die Hügel in das obere Hanggebiet zum Wiesental.

4. ) Gmkg. Inzlingen, Flur »Am Berg«: Nekropole mit 2 Gruppen von Hügelgräbern,

zusammen 96 Steinhügel (zum Teil stark gestört).

5. ) Gmkg. Inzlingen, Flur »Steinenweg«: Nekropole mit 2 Hügelgräbergruppen zusammen
47 Steinhügel (zum Teil stark gestört). Eine Gruppe weist nur sehr kleine
Hügel auf.

6. ) Gmkg. Inzlingen, Flur »Talrütte«: Nekropole mit 23 Hügelgräbern. Der größte,

zentral gelegene Hügel ist in älterer Zeit durch Abgrabung weitgehend zerstört.

7. ) Gmkg. Inzlingen, Flur »Brattlinsgrund«: noch nicht kartierte, kleinere Anlage,

südlich der »Talrütte« ca. 10-15 Steinhügel. Weitere Einzelhügel im Gebiet des
»Buttenberges« und der Anhöhen »Klaisler« und »Volkertsberg«.

8. ) Gmkg. Degerfelden, Flur »Obmannsgrab« ': in älterer Zeit durch unsachgemäße

Abgrabung von Steinhügeln stark gestörte, kleinere Nekropole mit heute noch 3
erhaltenen Hügelgräbern. Im Jahre 1898 wurde unter einem Langhügel eine Steinkiste
mit Körperbestattung ohne Beigaben freigelegt.

9. ) Gmgk. Degerfelden, Flur »Eichberg«: kleine Nekropole mit 14, zum Teil gestörten

Hügelgräbern.

10. ) Gmgk. Grenzach, Flur »Unterberg«: die Steinhügelgräber im Gebiet des Unterberges
sind bis auf 4 Einzelhügel weitgehend zerstört. Wahrscheinlich waren 3 kleine
Nekropolen vorhanden (darunter eine auch auf dem »Hörnli«, innerhalb der Befestigungsanlage
) .

11. ) Gmkg. Grenzach, Flur »Oberberg«10): westlich der hallstattzeitlichen Nekropole

mit Erdhügeln einzelne Steinhügel.


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