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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 7
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0009
12. ) Gmkg. Herten, Flur »Hirschenleck«: a) überwiegend zerstörte, kleinere Nekropo-

le im westlichen Abschnitt (4 Hügel erhalten), sowie 1 Einzelhügel; b) kleinere Anlage
im östlichen Abschnitt in charakteristischer Schutzlage (11, zum Teil gestörte
Hügelgräber).

13. ) Gmkg. Wyhlen, Flur »Augstberg« (am Leuengraben): 10 Steinhügel auf der Terrasse
, die den Leuengraben bildet, 20 m vom Grabenrand, in einer Reihe von ca.
150m. Durchm. 4-6m, Höhe 0,60 m. Zwei Hügel zentral angegraben (n. Fr.
Kuhn, Alemannische Grabnekropolen an alten Wegen auf dem Dinkelberg b. Lörrach
; Die Markgrafschaft 1966, S. 3ff).

14. ) Gmkg. Degerfelden, Flur »Nettenberg«: 15 Steinhügel im östlichen Bereich der

Anhöhe, in ca. 420 m Höhe, auf einer flachen Stufe. Lit. E. Kuhn, a. a. O. 1966, S.
3ff.

Auch im mittleren Dinkelberg-Abschnitt (Abb. 3a) waren Nekropolen vorhanden,
die jedoch ebenfalls weitgehend zerstört sind. Geschichtlich besonders interessant ist der
ehemalige Bestattungsplatz »Heidengräber«, Gmkg. Wiechs, Flur »Windelberg«11', mit
dem man sich bereits 1858 befaßt hat. Nur 1 Steinhügel blieb bei den Untersuchungen
unversehrt erhalten (ehemals 10-20 Hügelgräber). In einem Hügel wurde eine alemannische
Körperbestattung mit Beigaben in einer Steinkiste aufgedeckt. Die gefundene Totenausstattung
ging bis auf einen Riemenbeschlag wieder verloren.

Im östlichen Dinkelberg (Abb. 3b) ist auf 2 Nekropolen zwischen Dossenbach und
Schwörstadt aufmerksam zu machen, die erst zum Teil kartiert sind: a) Gmkg. Dossenbach
, Fluren »Bannenbuch«, »Speckäckerle« und »Fuchslöcher«: 2 Gruppen unterschiedlich
großer Hügelgräber mit zusammen 29 Steinhügeln, (zum Teil stark gestört);
b) Gmkg. Niederdossenbach, Fluren »Sitthau« und »Sittrain«: 2 Gruppen von Steinhügeln
(noch nicht kartiert). Eine weitere, bisher unbekannte Nekropole wurde in jüngster
Zeit in der Gemarkung Hasel aufgefunden.

Nördlich der Wiese kommen nur kleinere Steinhügelgruppen auf der Anhöhe »Lin-
gert«, Gmkg. Haagen, in zwei restlichen Waldstreifen vor, vermutlich Relikte eines
durch Ackerbau im übrigen Gebiet zerstörten, größeren Friedhofes (noch nicht kartiert
). F. Kuhn erwähnt mehrere Einzelhügel in den Gebieten von Wollbach, Flur
»Wolfsgrube«, und Steinen, Flur »Häfnet«. Die stark gestörte Steinhügelzone auf der
Anhöhe »Häfnet«, die nicht ganz gesichert erscheint, hat er mit einer lokalen Sage in
Verbindung gebracht12'. Wie die Flurnamen »Heidengräber«, könnte die Sage einen geschichtlichen
Hintergrund haben. Es bleibt aber abzuwarten, ob Untersuchungen der
sogenannten Hügelzone einen Zusammenhang bestätigen können.

Nach P. Krafft13' reicht die Verbreitung von Einzelhügeln bis in den Raum Kandern.
In jüngerer Zeit wurde eine Nekropole auf dem Hohfohren entdeckt. Möglicherweise
sind sogar Steinhügelgräber im höheren Schwarzwald, Gmkg. Titisee-Neustadt, Flur
»Heizmannshöhe« (Abb. 4), aufgrund ihrer äußeren Struktur und ihrer typischen Lage
im Verband als Hügelgräber anzusprechen. Ob Untersuchungen den Beweis erbringen
können, bleibt abzuwarten. Die Bedingungen für die Erhaltung von Körpergräbern mit
Beigaben sind in der Gneis- und Granitzone denkbar schlecht. Es wäre natürlich ein
Glücksfall, wenn es sich um alemannische Bestattungen in Steinkisten handeln sollte.

östlich, an das Markgräflerland anschließend, treten nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand
Steinhügelgräber erst wieder im Krs. Waldshut14' auf. Sie sind für eine Gesamtbeurteilung
dieser Kategorie von Bestattungen nicht unwichtig: 1.) Ein größerer Friedhof
auf der Stühlinger Alb, Gmkg. Bettmaringen/Ober- und Untermettingen, Flur
»Großholz« (Abb. 4). Die zeitlich und kulturell wahrscheinlich nicht einheitliche, zum
Teil vielleicht bronzezeitliche Nekropole ist in ihrer Gesamtstruktur sehr differenziert.
Sie umfaßt - ähnlich der Bestattungsanlage auf dem »Homburger Wald« - 6 räumlich
voneinander getrennte Hügelgruppen mit zusammen 135 Steinhügel. Anzahl und Größe
der Hügelgräber ist von Gruppe zu Gruppe verschieden. Einzelne Gruppen sind noch


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