http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0023
Mit ihnen kooperierten die »Metallsucher«, die Erzabbau betrieben. In manchen
frühbronzezeitlichen Gruppen bildeten sich erste spezifische Werkstätten von Gießern
und Schmieden, wie es vorher bereits Hersteller von Steinwerkzeugen gegeben hat, die
ebenfalls noch in der frühen Metallzeit tätig waren und u. a. Bronzeäxte in der elegantesten
Weise nacharbeiteten.
Im Gegensatz zum einseitig bäuerlichen Altneolithikum ist daher an der Wende vom
3. zum 2. Jahrtausend v. Chr. ein Siedelungsmosaik von sich wirtschaftlich gegenseitig
ergänzenden Gemeinschaften vorhanden gewesen. Die nicht mehr bäuerlichen »Spezialisten
-Gruppen« konnten nur »im Kontakt mit einer lebensmittelproduzierenden Gesellschaft
existieren«"^ . Ein wechselseitiger, kultureller Einfluß zeigt, daß die Gruppen
zum Teil in engen Beziehungen standen. Neu auftauchende Bevölkerungsgruppen
löschten altansässige nicht unbedingt aus. Sie dominierten aber vielleicht herrschaftlich
in besonderer Weise.
Nach diesem allgemeinen Überblick ist auf einige wichtige Kulturgruppen näher einzugehen
.
IX.
Am Ober- und Hochrhein siedelte im Jungneolithikum eine bäuerliche Bevölkerung
(Abb. 14a), die sogenannte Michelsberger-Kultur+b . Ihren Namen erhielt sie nach einer
ihrer charakteristischen Höhensiedlungen auf dem Michelsberg bei Bruchsal. Sie dürfte
Abb. 14a: Verbreitung jungsteinzettlicher 'Kulturgruppen' im 3. Jahrtausend vor Christus in Südwestdeutschland
und anschließenden Gebieten. Hinter diesen Kulturgruppen (überwiegend nach
bedeutenden Siedlungsplätzen bezeichnet) mit unterschiedlichen kulturellen Sachinventaren (an
Geräten, Waffen und Schmuck), unterschiedlichen Grabformen und Wohnbauten, verbergen sich
kleinere oder größere Bevölkerungstelle verwandter oder nicht verwandter Herkunft, deren Sprache
wir nicht kennen.
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