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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 42
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0044
Forschungsgeschichte

Während der Bildung des zwischen Schwarzwald und Vogesen eingetieften Oberrheingrabens
blieben an vielen Stellen entlang der Verwerfung Schollen stehen, in denen
die einstige sedimentäre Uberdeckung neben den aufgewölbten kristallinen Grundgebirgen
als Vorberge in unterschiedlicher Höhe erhalten geblieben ist. Eine solche Vorberg-
zone bildet etwa 15 km nördlich von Basel den weitgestreckten Isteiner Klotz, der im
Westen, einst vom Rhein umspült, in steilen Hängen und Felswänden aus hellem Malmkalk
abbricht.

Bei Kleinkems wurde im 19. Jh. in diesen gegliederten Steilhang die Trasse der Eisenbahnlinie
gesprengt und zu Beginn dieses Jahrhunderts in der Nische eines kleinen Tälchens
hinter der Bahnlinie eine Zementfabrik errichtet, die den qualitätvollen Malmkalk
abbaute. Um den gesteigerten Abtransport des Zements zu erleichtern, ohne den regen
Bahnverkehr zu stören, wurde 1939 zur Anlage eines parallelen Nebengleises die Felswand
um ein weiteres Stück unmittelbar nördlich der Zementfabrik zurückverlegt.

Als bei der Vorbereitung hierzu der obere Steilhang von Gebüsch und Erde gereinigt
wurde, entdeckten die Arbeiter eine kleine Höhle, aus deren Schutt ihnen ein Menschenschädel
vor die Füße rollte. Die benachrichtigte Bodendenkmalpflege aus Lörrach und
Freiburg konnte ein Grab aus der Jüngeren Steinzeit (etwa 4000 — 1800 v. Chr.) feststellen
. Zur weiteren Erforschung dieser Höhle wurde der damals einzige Spezialist für
Höhlensedimente, Robert Lais aus Freiburg i. Br., beigezogen.

Die Beobachtungen bei diesen Grabungen vor Ort und die Analysen im Laboratorium
führten zur Erkenntnis, daß das Höhlensediment, in dem die Toten lagen — es war noch
eine zweite Bestattung mit Keramikbeigaben gefunden worden —, nicht auf natürliche
Weise, etwa durch Äbwitterung, hatte entstehen können. Vielmehr erwies es sich

Abb. 5: Der Wechsel von grobstückigem, lockerem Abraum mit feinkörnigem, z. T. durch Kalkmehl
verbackenem Splitt.


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