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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 56
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0058
Neben seiner Härte und leichten Zerschlagbarkeit darf er doch nicht zu spröde sein. Das
im Mineral fein verteilte Wasser verleiht ihm die notwendige Elastizität. Dieses Wasser
aber würde beim Erhitzen zu verdampfen versuchen und den Jaspis zerreißen. Damit
würde er unbrauchbar und wertlos werden.

Das Holz zum Feuersetzen

Die im Schutt verstreuten z. T. sehr kleinen Holzkohlestückchen wurden sorgfältig
geborgen. Frau Dr. Rotraut Botter ( + ) vom Forstgeschichtlichen Institut der Universität
Freiburg i. Br. gelang es, 586 Proben zu bestimmen. Das ergab folgende Holzanteile:

O/ 0/

/o /o

Weide/Pappel.......... 6,0 Edelkastanie ? .......... 0,7

Birke................ 0,5 Ahorn............... 2,9

Hasel ............... 0,8 Kreuzdorn ............ 1,6

Hainbuche............ 0,4 Linde................ 2,4

Erle ................ 1,4 Esche ............... 7,7

Eiche ............... 75,3

Diese Zusammensetzung von Gehölzen entspricht dem lichten Laubwald, der damals
auf den Steilhängen und in der Rheinaue gestanden hat. Aus ihm holte der jungsteinzeitliche
Bergmann sein Feuerholz. Die Buche war damals noch nicht an diesen Standort
vorgedrungen. Eichenholz wurde mit seiner Hitzekraft offensichtlich bevorzugt. Leider
fehlt in unseren Proben die Wilde Weinrebe, die in den Funden von R. Lais (1948, S. 47)
mit mehreren Stücken vertreten war. Als Schlingpflanze wurde ihr Holz nur zusammen
mit Baumholz gewonnen. Eine allgemeine Verbreitung in unserem Feuerholz ist deshalb
nicht zu erwarten. Ob die mehrfach geprüfte Bestimmung der Edelkastanie sich auch bei
weiteren, größeren Funden bestätigt, muß offen bleiben.

Die Ausdehnung des Abbaus

Die als Abbaufläche erkannte Terrasse über der Bahnlinie endet im Norden an der
doppelt so hohen Felswand gegenüber dem Bahnhof von Kleinkems (Abb. 3). Etwa im
Bereich des Semaphors diente eine 4 m breite und 4 m hohe Höhle als Kohlenkeller. Als
wir darin die Wände untersuchten,stellte es sich heraus, daß die Wand oben und die Dek-
ke der rückwärtige Teil einer Weitung aus dem jungsteinzeitlichen Bergbau ist, wobei die
Abarbeitungen im Horizont a und b noch deutlich erhalten waren. Die Eisenbahn-Arbeiter
haben hier offensichtlich den Boden einer bestehenden »Höhle« bis zur Schienenhöhe
abgetieft und so die Höhlung im Fels aus der Jungsteinzeit zur Anlage des Kohlenkellers
genutzt. Damit verlängert sich die Abbaustrecke an der Kachelfluh auf etwa
300 m.

Daß der Bahnbau hier alte Bergbaustellen zerstört hat, bestätigte sich in der Baugrube
für das neue Bahnhofsgebäude, das neben dem alten errichtet worden ist: Dort lag unter
dem Hangschutt und über dem Fels eine 0,5 — 1,00 m mächtige Kalksplittschicht in der
gleichen Zusammensetzung wie der Abraum oben im Jaspis-Abbau, also auch mit Schlegel
-Abschlägen und Jaspisstückchen. Weitere Grabungen waren hier leider nicht möglich
.

Die Felswände südlich der Fabrik sind auf lange Strecken schon weit nach Osten abgebaut
, so daß hier möglicher Jaspis-Bergbau längst zerstört ist. Hingegen ragte noch etwa
900 m südlich der Fabrik ein breiter, hoher Felssporn, Wallistannen genannt, bis zur
Bahnlinie vor. Da er Mitte der fünfziger Jahre von der Zementfabrik abgebaut wurde,
suchten wir die Hänge nach Jaspis-Abbau ab; Tagebaue auf der Seite zu einem durch

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