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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 67
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0069
Im Nachwort zu Moogs Aufsatz glaubte Georg Kraft in den Kerben Ansätze von Ornamentik
zu erkennen, und 1940 sprach er auch noch »von Ansätzen zu ornamentaler
Kunst, nicht von Ornament selbst«.211942 rang sich aber Kraft zu der Auffassung durch,
daß es sich um »ornamentale Motive« handle.3)

Sensationell war der Fund besonders durch seine Lagerstelle im älteren Löß, so daß
Moog ein Alter von etwa 190000 Jahren annahm. Dabei ist ihm allerdings bei der Bergung
der Knochen nicht verborgen geblieben, daß die Fundstelle in einer Erosionsrinne
lag, die das fließende Wasser ausgewaschen hatte. Dennoch glaubte er aber damals an eine
gesicherte Lage im älteren Löß der Rißeiszeit. (Abb. 3)

Von 1940-42 hat dann Otto Wittmann im Auftrag des Urgeschichtlichen Instituts der
Universität Freiburg im neuaufgeschlossenen Ostteil des Profils wiederholt Untersuchungen
durchgeführt, wobei er feststellte, daß die Fundstelle nicht im autochthonen
Löß, sondern im Bereich einer Abschwemmung lag. Auf Grund dieser erst 1977 veröffentlichten
Ergebnisse müssen wir heute die Tierknochen in die Rißeiszeit datieren, und
nicht in die Würmeiszeit.4)

Fritz Moog hat inzwischen diesen Forschungsergebnissen zugestimmt, wie aus brieflichen
Mitteilungen an Dr. Wittmann und mich hervorgeht. Elisabeth Schmid ist ebenfalls
der Ansicht, daß die Fundstelle der noch wärmeren Phase der Würmeiszeit angehört
, da die später einsetzende strenge Kälte des Hochwürms die Menschen und Tiere
veranlaßte, nach Südfrankreich und nach Osten abzuwandern. Somit ist also der Fund
beträchtlich jünger und etwa in den mittleren Teil der letzten großen Eiszeit zu setzen,
also zwischen 50000 und 30000 v. Chr.3'. Die Jäger, welche die eiszeitliche Raststätte
von Wyhlen benutzt haben, sind folglich noch Neandertaler gewesen. Von solchen Plätzen
am Südhang des Dinkelberges konnten diese Urmenschen leicht den in der Rheinebene
weidenden Eiszeittieren nachstellen und - wie die gefundenen Knochen beweisen -
Wildpferde, Urstiere und Mammuts erlegen. Daneben waren ihnen aber auch Rentiere
und wollhaange Nashörner eine willkommene Beute.

Abb. 3: Ein Teil des ehemaligen Solvay-Steinbruchs von Wyhlen. Darüber Schotter und Lehm, älterer
Löß, jüngerer Löß, Ackererde.


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