Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 97
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0099
3. Die Gegenüberstellung der beiden Abbildungen 8 und 9 zeigt, daß die Schnitte nicht
überlastet werden dürfen. Damit ist eine steingerechte Auswertung in den Schnittzeichnungen
auch nur in kleinem Umfang möglich. In Abbildung 9 wurden die erhaltenen
vier Steinlagen eines im Südosteck des Raumes Bw (s. Abb. 7) aufsteigenden
Wandschlitzes eingemessen als bauarchäologisch relevantes Datail. Größerflä-
chige steingerechte Auswertungen erhalten unter der üblichen Einmessung eine gesonderte
Folie.

4. Die parallelperspektivische Sichtweise der Auswertung bringt es mit sich, daß darstellungswürdige
Einzelheiten von einem vorne liegenden höheren Körper verdeckt
werden können, wie dies z. B. bei den Plattenfragmenten vor der westlichen Hälfte
des südöstlichen Einzelbades von Bw der Fall ist. Diese Details - und nur sie - werden
gestrichelt angegeben, da sie sonst verloren gingen.

5. Aus Punkt 4 folgt, daß außerhalb des durch die Schnittlinien begrenzten Gebietes
Darstellungen nötig sein können (s. Abb. 9 links). Aus diesem Grunde werden entgegen
sonstiger Gepflogenheit Schnittlinien lediglich verdickt ausgezogen, nicht
durch eine Schraffur markiert.

6. Aus dem Gesagten ergibt sich als erste unabdingbare Voraussetzung zur Durchführung
der Arbeit die enge Zusammenarbeit zwischen Auswerter und archäologischem
Sachbearbeiter.

7. Die zweite Voraussetzung ist die ständige Kontrolle am Objekt. Daraus wiederum
ergibt sich als unmittelbare Forderung, daß die mit der photogrammetrischen Auswertung
betraute Institution sich räumlich möglichst so nahe am Objekt befinden
sollte, daß persönliche Kontakte zwischen Auswerter und Sachbearbeiter jederzeit
schnell zu erreichen sind.

8. Bei enger Zusammenarbeit finden sich Möglichkeiten zu archäologischen Korrekturen
auch nach dem Zeitpunkt der fotografischen Aufnahmen. So war z. B. eine
senkrechte Kalksteinplatte, die die Setzstufe der obersten Stufe verblendete, zum
Zeitpunkt der Aufnahme aus ihrem Mörtelbett ein wenig nach rechts verrutscht (s.
Abb. 8). Die berichtigte Darstellung (s. Abb. 9) gibt den archäologisch korrekten
Platz des Fragments an.

9. Trotz aller Knappheit der Auswertung zugunsten größtmöglicher Transparenz erhellt
aus den Abbildungen unmittelbar, daß bei einem solchen Objekt wie der Badenweiler
Thermenruine die Pläne nicht für sich stehen können; sie bedürfen der sie
begleitenden archäologischen Beschreibung.

10. Aus den Erfahrungen der ersten Schnittzeichnungen ergab sich der Wunsch, die
zeitintensive Auswertung (s. Abb. 8) und die im Gefolge nötige, ebenfalls langwierige
Korrektur zu vereinfachen. Als schlichtes, aber äußerst wirksames Mittel wurden
vom Archäologen Abzüge je eines der paarweisen Fotos eingesetzt, die - mit verschiedenen
Farben markiert - von vornherein bestimmte Dinge von der Auswertung
ausschließen resp. andere Stellen hervorheben.

Erste Ergebnisse der Arbeit in Badenweiler stellten sich schnell ein. Die photogrammetrischen
Pläne dokumentieren den Bestand der Ruine so genau, wie es derzeit nur irgend
möglich, aber noch nie geschehen ist. Die ergänzende Beschreibung, die gleichzeitig
vom Denkmalamt in Auftrag gegeben wurde281, durchmaß in Anlehnung an die Vermessungspläne
die Ruine Raum für Raum. Schon bald zeigte sich, daß sich aus dem
Mauerwerk nicht nur viel mehr Eingriffe und Reparaturhorizonte ablesen lassen als früher
je beschrieben, sondern daß die Ausdeutung mancher Beobachtungen ganz neue Erkenntnisse
über frühere Bauzustände sowie römisches Bauhandwerk überhaupt vermitteln
können. Ein herrliches Beispiel unvermuteter Erkenntnismöglichkeit birgt die
nordöstliche Raumecke von Cw (Abb. 7)29). Der jetzt sichtbare eckige Wandrücksprung
sollte nach der Theorie von Mylius ehedem halbrund ausgestaltet gewesen sein (Abb. 5).
Der im Bereich des Rücksprungs sichtbare Ziegeldurchschuß (halblinks unten in Abb.

9~


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